Brigitte Chymo

Bis zu den Kommunalwahlen im Mai 2019 ist zwar noch geraume Zeit, aber hinter den Kulissen läuft die Kandidatensuche der Parteien und Wählervereinigen auf Hochtouren, um bei den Wahlen möglichst viele Kandidaten auf den Listen präsentieren zu können. Schon jetzt ist abzusehen, dass sich im Murger Gemeinderat einiges verändern wird.

Bild 1: Kommunalwahl 2019: Fraktionen im Murger Gemeinderat versuchen, ihre Listen zu füllen
Bild: Kerstan, Stefanie

Durch die Abschaffung der unechten Teilortswahl wird der Gemeinderat kleiner, und zum anderen verabschieden sich bei der CDU und Freien Wähler mit Otto Frommherz (CDU), Wolfgang Fürst und Fridolin Brotz (beide Freie Wähler) Räte, die zum Teil seit Jahrzehnten die Gemeindepolitik mitgeformt haben. Der parteilose Dieter Muck, der bislang für die CDU am Ratstisch saß, kandidiert wieder, dieses Mal aber auf der Liste der Freien Wähler.

  • Dieter Muck (CDU) wechselt zu Freien Wählern: Die CDU ist mit acht Sitzen derzeit stärkste Fraktion. Vier der Gemeinderäte werden sich nicht der Wiederwahl stellen. Allen voran Fraktionssprecher Otto Frommherz, der seit 15 Jahren am Ratstisch sitzt. Frommherz, auch Bürgermeister-Stellvertreter, trat bereits 2016 aus der CDU aus und ist seitdem parteiloses Fraktionsmitglied. Auch Joachim Schiebel und Rolf Herrenknecht scheiden aus dem Gemeinderat aus. Schiebel war für den verstorbenen Rat Manfred Kumpf nachgerückt, Rolf Herrenknecht für Rat Thomas Ziesing, der aus Murg wegzog. Rat Dieter Muck, parteiloses Mitglied der CDU-Fraktion, wechselt die Parteizugehörigkeit. Der Ortsvorsteher von Hänner wird für die Freien Wähler antreten. Er sei immer mit der CDU in Verbindung gebracht worden, so sei ihm das angenehmer, erklärt Muck: „Jetzt hat sich die Gelegenheit ergeben, zu wechseln.“ Die Räte Guido Wiesler, Hans-Jürgen Bäumle und Stefanie Kaiser kandidieren wieder. Auch Gabriele Kreutz-Döbele, die bei den letzten Kommunalwahlen in den Gemeinderat gewählt worden war.
  • Freie Wähler Wolfgang Fürst und Fridolin Brotz hören auf: Die Freien Wähler sind mit sieben Sitzen die zweitstärkste Fraktion. Drei der Gemeinderäte werden sich verabschieden. Mit Wolfgang Fürst und Fridolin Brotz treten gleich zwei der dienstältesten Räte nicht mehr an. Wolfgang Fürst, auch Bürgermeister-Stellvertreter, war 25 Jahre lang Gemeinderat. „Irgendwann muss man aufhören“, so Fürst und ergänzt: Es sei besser dass zu tun, bevor andere es einen nahelegten. Fürst ist auch Fraktionssprecher und Vorsitzender des Ortsverbandes. Ähnlich sieht es Fridolin Brotz, der seit 1999 eine sichere Bank der Freien Wähler bei den Kommunalwahlen gewesen war und sich nun zurückzieht. Der dritte im Bunde ist Christian Keller, der 2014 über ein Ausgleichmandat in den Gemeinderat kam, und möglicherweise aus Murg wegzieht. Die Gemeinderäte Roland Baumgartner, Edith Becker, Frank Gaßmann und Stefan Ganser werden wieder kandidieren. Der Ortsverband ist guter Dinge, die Liste mit 18 Kandidaten komplett zu machen. Um die 15 Kandidaten sind es schon.
  • Bei der SPD treten alle wieder an: Mit vier Sitzen ist die SPD-Fraktion im Gemeinderat vertreten. Bereits letzte Woche schied Angelika Baier auf eigenen Wunsch aus dem Gemeinderat aus. Ihr Nachfolger ist Mario Steinberg. Steinberg will sich im Mai 2019 wieder zur Wahl stellen. Mit im Bunde sind Fraktionssprecher Georg Kirschbaum, der Vorsitzende des SPD-Ortsverbandes Herbert Steinmeier und Detlef Rüdiger. Wie die anderen Parteien auch, ist die SPD schon seit einigen Monaten auf Kandidatensuche. „Die Unzufriedenheit mit Berlin strahlt auf uns aus“, so Georg Kirschbaum. Die SPD sucht in Ergänzung zu den erfahrenen Kandidaten verstärkt vor allem jüngere und auch weibliche Kandidaten anzusprechen. Stand letzten Monat hatte die SPD bereits 14 Kandidaten. Im März sollen die Listen vorgestellt werden.
  • Für das Bündnis 90/Die Grünen sind Fraktionssprecher Klaus Bossert und Sonja Sarmann im Murger Gemeinderat. Schon im September bei der Hauptversammlung des Bündnis 90/Die Grünen der Ortsgruppe Albbruck-Laufenburg-Murg hatten die beiden Räte angekündigt, wieder auf die Liste der Grünen zu gehen. Die Partei ist schon seit etwa 1 Jahr auf Kandidatensuche. Die Suche erfolgt durch Inserate und persönliche Ansprache. Schon jetzt ist klar, dass die Listen nicht „randvoll“ werden.