Mit nur drei von 18 möglichen Bewerbern für den Gemeinderat geht die Laufenburger SPD in die Kommunalwahl am 9. Juni. Die Mitglieder des Ortsvereins hätten bereits am 15. März in einer internen Zusammenkunft den amtierenden Stadtrat Torsten Amann, Egon Leitner sowie ihn selbst zu Kandidaten gewählt, sagte der Laufenburger SPD-Vorsitzende Heiner Berger aus Anfrage unserer Zeitung. Als Wahlziel nannte er, die beiden 2019 errungenen Sitze im Gemeinderat zu verteidigen.
Sechs Kandidaten sind nötig, um alle 18 Stimmen erhalten zu können
„Das wird schwierig“, sagte Berger über das von ihm selbst ausgegebene Wahlziel. Denn den Sozialdemokraten gewogene Laufenburger Wähler haben wegen der geringen Zahl an Kandidaten am 9. Juni nicht mehr die Möglichkeit, all ihre 18 Stimmen auf der SPD-Liste unterzubringen. Dafür hätte die SPD mindestens sechs Kandidaten aufstellen müssen, auf die ein Wähler dann drei Stimmen hätte häufeln (kumulieren) können. Mit drei Kandidaten kann die SPD im besten Falle nur neun von 18 Stimmen holen.
Was Berger für die Wahl dennoch in gewissen Umfang optimistisch macht: Alle drei SPD-Kandidaten sind in der Stadt bekannt. Torsten Amann (57) ist nicht nur seit 2014 amtierender Stadtrat, sondern auch langjähriger Vorsitzender des Deutsch-französischen Freundeskreises und aktiver Feuerwehrmann. Egon Leitner (67) war Stadtrat 2009 bis 2014 und ist Ehrenmitglied der Feuerwehr. Heiner Berger (60) ist stellvertretender Vorsitzender des Jugend-Förder-Vereins Region Laufenburg und Jugendleiter des SV 08 Laufenburg.
Robert Terbeck kandidiert nicht mehr für den Gemeinderat
Nicht mehr für den Gemeinderat kandidiert Robert Terbeck. Der 80-Jährige ist seit 1989 Stadtrat und derzeit dritter Bürgermeisterstellvertreter. 2019 hatte er mit 1687 Stimmen das bester Ergebnis auf der SPD-Liste erzielt. Er hatte bereits vor längerer Zeit angekündigt, nicht mehr anzutreten.
Berger vermutet die Bundespolitik als einen der Gründe für die schwierige Kandidatensuche
Die Suche nach Kandidaten habe sich als extrem schwierig erwiesen, sagte Berger. Vor allem Jüngere seien für eine Kandidatur kaum zu gewinnen, fest als Bewerber eingeplante Ältere hätten abgesagt. Im Gegensatz zu früher würden sich auch Lehrer kaum mehr für die SPD engagieren. Einen der Gründe für das verhaltene Interesse an der SPD vermutet Berger im bundespolitischen Gegenwind, der den Sozialdemokraten als größter Partei der Regierungskoalition entgegenschlage.
2014 konnte die Laufenburger SPD noch zwölf Bewerber aufbieten
Allerdings hat der Ortsverein schon seit längerem Schwierigkeiten, genügend Kandidaten für den Gemeinderat zu finden. 2014 war er mit zwölf Bewerbern ins Rennen gegangen, 2019 noch mit sechs, jetzt mit drei.
Kalkreduziertes Trinkwasser und bezahlbarer Wohnraum als Schwerpunkte
Die SPD wird laut Berger in den nächsten Jahren die Reduzierung des Kalkgehalts im Laufenburger Trinkwasser, den weiteren Ausbau der Digitalisierung, den Bau von bezahlbaren Wohnraum und die Sicherung der ärztlichen Versorgung in den Mittelpunkt ihrer kommunalpolitischen Arbeit stellen.
Amann nannte laut Mitteilung Bergers Wirtschaft und Tourismus, Wohnen, Landwirtschaft, Umwelt und Naturschutz als wichtige Themen seiner Gemeinderatsarbeit. Leitner wolle sich vor allem für nicht durch einen Ortschaftsrat vertretene Stadtteile einsetzen. Berger nannte die Breitbandversorgung und bezahlbaren Wohnraum als Kernthemen.