Die in den Laufenburger Stadtteilen Hochsal und Rotzel im März begonnenen Erdarbeiten für das kommunale Breitbandnetz sollen bis Jahresende abgeschlossen sein. Dies erklärte Lars Gutmann von der für Planung und Bauüberwachung zuständigen Firma Hardy Gutmann (Heppenschwand) am Montag im Gemeinderat. Bis Mai oder Juni 2022 dann werden in die verlegten Rohre die Glasfaserkabel eingeblasen sein und der Hauptverteiler werde gebaut, ergänzte Bürgermeister Ulrich Krieger. Den Anschluss ans Backbone-Netz des Kreises vorausgesetzt, wären damit die technischen Voraussetzungen für eine Inbetriebnahme gegeben.
Probleme gibt es im Augenblick bei der Verkehrssicherheit der Breitband-Baustellen. Mehrere Stadträte berichteten, dass in beiden Stadtteilen offene Gräben nicht markiert oder gesichert seien. „Das ist fahrlässig, was da betrieben wird“, sagte der in Rotzel wohnende Stadtrat Sascha Komposch (FW). Für Autofahrer seien die 20 Zentimeter tiefen Gräben kritisch, für Radfahrer aber vor allem bei Dunkelheit eine echte Gefahr. Ähnliches berichtete Stadtrat Gerhard Tröndle (CDU) aus Hochsal: „Das ist nicht zumutbar!“ Der Rotzler Ortsvorsteher und Stadtrat Manfred Ebner (FW) berichtete, dass im Salpetererweg die Durchfahrt für Rettungsfahrzeuge nicht mehr möglich gewesen wäre. Und Torsten Ammann (SPD) schilderte, wie sich ebenfalls in Rotzel in der Straße Sandlöcher morgens um 4 Uhr ein Zeitungsausträger mit seinem Auto in einem Fräsgraben festgefahren habe. Nur mit größerem Aufwand habe das Fahrzeug flottgemacht werden können. Immerhin: „Die Zeitung konnte zugestellt werden.“
Gutmann versprach, sich sofort am nächsten Tag um das Problem zu kümmern und mit der beauftragten Firma zu reden: „Die Verkehrssicherheit muss natürlich gewährleistet sein.“ Gleiches erklärte der Bürgermeister und sagte, dass er die geschilderten Sachverhalte in der nächsten Baubesprechung am Dienstagmorgen anschneiden werde.
In den vergangenen Monaten und Wochen seien in Hochsal und Rotzel zahlreiche Straßen und Wege 60 bis 70 Zentimeter tiefe aufgefräst worden, so Krieger. Seien die Leerrohre verleg, würden die Gräben sofort wieder aufgefüllt. Wegen des regnerischen Wetters habe auf relativ vielen Abschnitten die Deckschicht nicht zeitnah eingebaut werden können. Zwar habe die beauftragte Firma zwar immer Anfang und Ende des Fräsgrabens gesichert. Aber natürlich müssten vor allem auf Straßen, auf denen viele Ortsfremde unterwegs seien, weitergehende Sicherungsmaßnahmen getroffen werden. Insgesamt lobte Krieger die Zusammenarbeit mit der beauftragten Firma: „Die Mitarbeiter sind sehr fleißig und freundlich.“
Gutmann berichtete, dass im südlichen Bereich von Hochsal die Verlegearbeiten inzwischen abgeschlossen seien und dort derzeit die Belagsarbeiten liefen. Demnächst begännen in der Hochsaler Straße für die nördlichen Teile des Orts. In Rotzel seien die Verlegearbeiten im Norden bis zum Bereich Sandlöcher abgeschlossen, vereinzelte Belagsarbeiten würden derzeit fertiggestellt. Im Augenblick würden Verlegearbeiten im Salpetererweg und im Brunnengrund laufen.
Für Hauseigentümer, die ihren Hausanschluss selbst herstellten, bestehe kein Grund zur Eile, wenn in ihrer Straße die Grabarbeiten begännen, betonte Gutmann. Die Hausanschlüsse könnten auch erst gegraben und angeschlossen werden, nachdem die Vorstreckung auf das Grundstück verlegt worden sei. Es müsse aber zwingend vor dem Einblasen der Glasfaserkabel geschehen. „Zwei bis drei Wochen bevor eingeblasen wird, werden die Eigentümer von uns informiert“, so Gutmann. Sei die Glasfaser eingeblasen und in den Schächten mit dem Hausanschluss verbunden worden, müsse erst das Signal vom Backbone bestehen, bevor Dienste von einem Betreiber bezogen werden könnten.
Als „Herzstück des Breitbandausbaus“ bezeichnete Gutmann den Verteiler, das Pop- (Point-of-Presence-) Gebäude. Es soll in Hochsal zwischen dem Sägeweg und der L151a errichtet werden. Der Gemeinderat vergab einstimmig den Auftrag dafür zum Angebotspreis von 140.000 Euro an die Firma WMW-Austria (Leonding).