Laufenburg/Schweiz – Wo früher die Elektrizitätsgesellschaft Laufenburg (EGL) und deren Nachfolger Swissgrid tätig waren, soll das Technologiezentrum Laufenburg entstehen. Neuer Eigentümer ist FB Real Estate AG mit Sitz in Laufenburg. In einem noch zu bauenden Gebäude soll ein Batteriespeicher betrieben werden. Von dessen Abwärme kann der Wärmeverbund Laufenburg profitieren. Die Gründer und Inhaber von FB Real Estate AG Marcel Aumer und Sascha Carroccio sowie Iwan Schnyder, zuständig für die Geschäftsentwicklung, stellten am Donnerstagabend in der Stadthalle Laufenburg ihre Pläne für die Wiederbelebung des Areals an der Werkstraße erstmals der Öffentlichkeit vor.

Demnach soll ein Zentrum entstehen, das moderne Technologien kombiniert und dadurch Synergien schafft. Dessen Kernstück soll einer der größten und modernsten Batteriespeicher der Schweiz bilden. Dafür ist ein Neubau neben dem bestehenden Gebäude vorgesehen. Der Batteriespeicher wird eine Speicherkapazität von mehr als 500 Megawattstunden erbringen. „Damit kann ein großer Beitrag zur Netzstabilität und Versorgungssicherheit der Schweiz und Europa geleistet werden“, erklärte Marcel Aumer. Geplant ist zudem ein Windkanal für die Entwicklung von Sportausstattung. In dem ergänzenden, rund 30 Meter hohen Neubau soll auf einer Baufläche von 15.000 Quadratmetern und über mehrere Stockwerke hinweg ein europaweit einmaliges KI-Rechenzentrum in Kombination mit dem Batteriespeicher entstehen.

Hinzu wird eine an der Seite platzierte Photovoltaikanlage mit einer Fläche von rund 8400 Quadratmeter kommen. Der Batteriespeicher und das KI-Rechenzentrum werden mit Wasser gekühlt. Dadurch werden keine Lärmemissionen an die Umwelt abgeben. Die viele Abwärme soll wiederum durch den Wärmeverbund Laufenburg sowie durch umliegende Gewerbe- und Industriebetriebe im Umkreis von bis zu sieben Kilometer weiter genutzt werden. „Wir haben ein großes Interesse, auch nach Deutschland zu liefern“, erklärte Marcel Aumer. Unter den Zuhörern befand sich Bürgermeister Ulrich Krieger. Sein Amtskollege Stadtammann Herbert Weiss sprach von einer „zukunftsfähigen Nutzung“, von der die Stadt Laufenburg profitieren könne. Zweiter Nutzen: Die Steuereinnahmen gehen an Laufenburg sowie den Kanton Aargau.

Das Gebäude mit den fünf Stockwerken und dem 39 Meter hohen Turm soll eins zu eins genutzt werden. Dafür will der neue Eigentümer Unternehmen aus den Bereichen Informatik, sichere Kommunikation und Energie gewinnen. Die als „Stern von Laufenburg“ bezeichnete Schaltanlage soll mit den neuesten Technologien ausgestattet werden. Gefragt nach den Kosten des Projekts, antwortete Marcel Aumer: „Die Investitionssumme ist im zehnstelligen Bereich.“ Banken seien keine involviert, sagte er. Der Neubau soll gegen Ende 2024 begonnen werden, der Innenausbau zwischen 2026 und 2027 erfolgen. Im Betriebsgebäude ist schon fortlaufend die Ansiedlung neuer Firmen möglich. Bereits am 1. Juli werden die ersten Mitarbeitenden zur FlexBase stoßen. Bis Ende Jahr sollen es 35 Mitarbeitende, bis Ende 2027 zwischen 150 und 250 Mitarbeitende werden. Carroccio: „Das Gebäude kann bis zu 500 Personen aufnehmen.“ Und: „Daher können wird dort auch Platz für zusätzliche Arbeitsplätze, beispielsweise für Forschung und Entwicklung anbieten.“