Laufenburg/Albbruck So langsam füllt sich der Pfarrsaal Heilig Geist in Laufenburg, während die Kirchenglocken ihr Mittagsläuten anstimmen. Heute wird, wie jeden Donnerstag, der Mittagstisch für Senioren ausgerichtet. Vor allem wird heute aber gefeiert, denn diese Einrichtung der Seelsorgeeinheit Laufenburg-Albbruck darf auf eine zehnjährige Erfolgsgeschichte zurückblicken.
Mit glücklichen Gesichtern wird in der Küche gewerkelt, werden die Tische mit Rosen dekoriert und hübsch hergerichtet und die Sektgläser gefüllt, mit denen heute die Festgäste begrüßt werden. Zwei große Gedenktafeln mit Fotos von Mittagstisch-Gästen, die verstorben sind, erinnern an die Freunde. Selbst ein Klavier steht am offenen Fenster, mit dem Theresia Herrmann vom Stadtseniorenrat Laufenburg später die Lieder begleiten wird, die heute gesungen werden. Sie ist extra für diese Feier gekommen, sagt sie und lächelt. Wie an jedem Donnerstagmittag kommen 35 ältere Herrschaften zum Mittagstisch zusammen, begrüßen sich fröhlich und suchen ihre Freunde und Bekannten, mit denen sie die nächsten zwei Stunden gut aufgelegt verbringen werden. „Wir kommen hauptsächlich aus Laufenburg, aber auch aus anderen Seelsorgeeinheiten“, sagt Ursula Ruch, die die Team-Organisation des 30-köpfigen Helferteams leitet. Gemeinsam mit Irmgard Dürdoth und Elisabeth Maier, der Initiatorin des Laufenburger Mittagstisches, hat sie vor zehn Jahren das Projekt auf den Weg gebracht und am Leben erhalten. Auch durch die schweren Corona-Jahre hindurch. Vor allem Elisabeth Maier ist es zu verdanken, dass alles so gut läuft und alle, die zum Kreis dazugehören, immer gesehen werden und wenn nötig Hilfe erhalten, sagt Ursula Ruch: „Während wir Helfer uns in vier wechselnden Gruppen aufteilen und so nur alle vier Wochen Dienst haben, ist Elisabeth jede Woche hier und hat alles in ihrem liebevollen Blick.“ Für Elisabeth Maier sei der Mittagstisch ein echtes Herzensprojekt, sagt diese, denn sie wollte damit unbedingt etwas dafür tun, dass ältere Menschen nicht vereinsamen und Freude im Leben haben. „Während Corona habe ich mich kurzerhand ans Telefon gesetzt und alle nacheinander angerufen, um zu hören, wie es ihnen geht“, erzählt sie. Wenn etwas wichtig gewesen sei, das Projekt weiter umzusetzen, dann habe sie auf die sofortige Unterstützung des damaligen Pfarrers Klaus Fietz zurückgreifen können. Glücklich zeigt sich das gesamte Team auch darüber, dass Fietz heute anwesend ist.
Als Gastredner dankt er der Initiatorin Elisabeth Maier sowie Ursula Ruch und Irmgard Dürdoth als Frauen der ersten Stunde. Auch dem gesamten Helferteam dankt er für deren unermüdlichen Einsatz. Es sei ein langer Weg gewesen von der Idee bis zur Gründung, aber als habe man hier nur gewartet auf den Mittagstisch, habe sich eine wahre Erfolgsgeschichte daran angeschlossen. Grußworte richten auch die Gemeindereferentin Sabine Gerteis und Hans Eugen Tritschler als Vorsitzender des Stadtseniorenrates Laufenburg an die Anwesenden. Sabine Gerteis dankt für das große Engagement, Hans Eugen Tritschler stellt den Stadtseniorenrat Laufenburg mit all seinen Projekten vor. „Hier herrscht eine richtig familiäre Atmosphäre; Elisabeth sieht immer, wenn etwas mit einem ist und ist dann da“, sagt Waltraud Drews, für sie ein wichtiger Grund sich hier so wohl und aufgehoben zu fühlen. Sie komme von Anfang an jede Woche, kann den Fahrdienst nutzen und so ihre Freundinnen zum Mittagessen treffen – zum kleinen Schwatz, zum Singen oder zum Zuhören, wenn Ursula Ruch etwas vorliest. Und immer seien die Tische so liebevoll dekoriert, sagt ihre Freundin Mathilde Eschbach, die wie Waltraud Drews aus Luttingen kommt. Beide leben zwar mit ihren Kindern im Haus, aber durch den Mittagstisch kommen sie doch mal raus und unter Gleichgesinnte, sagen sie und lachen. Diesen festen Termin einmal in der Woche möchten sie nicht mehr missen. „Das geht mir genauso“, sagt Iris Zöllner, die früher im Fahrdienst beim Helferteam gewesen ist und inzwischen zu den Mittagstisch-Gästen gehört. Es sei eben nicht nur das gute Essen, sondern die tollen Leute und ihre Freundinnen, mit denen sie sich unter der Woche auch zum Kartenspielen treffe. Dazu gehört auch Karin di Gennaro, die früher in der Küche mitgewirkt hatte und inzwischen eben auch als regelmäßiger Mittagstisch-Gast donnerstags hereinschaue. Auch für sie sind die Wochen ohne diesen Treffpunkt nahezu undenkbar. Ihre Freundin Mena Langendorf pflichtet dem bei; das Zusammensein mit ihren Freundinnen sei enorm wichtig und der liebevoll gestaltete Rahmen, den das Mittagstisch-Team schaffe, unersetzbar. Neben dem Küchen-Team, dem Fahrdienst und dem Deko-Team wirkt hier auch Liane Mönig, die fotografisch viele Momente festhält und dokumentiert: „So konnten wir unseren Gästen zu Weihnachten ein kleines Fotobüchle schenken, über das sie sich wirklich sehr gefreut haben.“