Im Alter von 92 Jahren verstarb am heutigen Mittwoch in Laufenburg der langjährige Stadtrat, Bürgermeisterstellvertreter und Kreisrat Helmut Weber. 33 Jahre organisierte er die Altennachmittage der Stadt, die ewr selbst ins Leben gerufen hatte. Webers Verdienste um Kommunalpolitik und Vereinswesen wurden mehrfach gewürdigt: Unter anderem 2006 mit der Verdienstmedaille der Stadt Laufenburg in Gold, 1989 mit der Medaille des Landkreises Waldshut in Silber und 1983 mit dem Bundesverdienstkreuz. Praktisch jeder in der Stadt kannte den Verstorbenen, viele Bürger nannten ihn nur beim Vornamen.
Der gebürtige Laufenburger gehörte 41 Jahre lang von 1953 bis 1994 dem Gemeinderat an. Dass Helmut Weber bei Gemeinderatswahlen die meisten Stimmen erhielt, galt in Laufenburg lange als Selbstverständlichkeit. 34 Jahre lang bekleidete er das Amt eines stellvertretenden Bürgermeisters. Von 1971 bis 1989 war Weber 18 Jahre lang Mitglied des Kreistags. Er gehörte der CDU an.
50 Jahre bei der Bahn
Nach seiner Schulentlassung trat der 1925 geborene Weber beruflich in die Fußstapfen seines Vaters und absolvierte eine Ausbildung bei der Deutschen Reichsbahn. In Zweiten Weltkrieg geriet er nach seiner Einberufung als junger Mann in französische Gefangenschaft. Nach der Wiederaufnahme seines erlernten Berufs wurde der Laufenburger Ostbahnhof für viele Jahre Webers Arbeitsplatz. 1959 wurde er hier stellvertretender Dienststellenleiter, 1970 übertrug die Bundesbahn ihm die Leitung des Bahnhofs. Legendär waren Webers präzise Fahrplanauskünfte, wegen denen mancher Bahnkunde von auswärts nach Laufenburg gekommen sein soll.
Die letzten seiner 50 Berufsjahre verbrachte Weber am Waldshuter Bahnhof, wo er als Kassenverwalter und Personalbeamter eingesetzt wurde. Nach seiner Pensionierung war Weber beim Bundesbahnsozialwerk tätig.
1955 heiratete Helmut Weber seine Ehefrau Elfriede, mit der gemeinsam er zwei Töchter hatte. Lange lebte die Familie an der Bergstraße, ehe Weber kurz vor wenigen Jahren 2013 mit seiner Frau ins Seniorenheim Rheinblick umzog.
Der Verstorbene war auch in Vereinen und in der Kirche aktiv. 30 Jahre lang engagierte er sich als Vorsitzender für den Schwarzwaldverein Laufenburg, der ihn zu seinem Ehrenmitglied machte, ihn mit der Goldenen Ehrennadel des Hauptvereins auszeichnete und Weber erst vor kurzem noch für 50-jährige Mitgliedschaft ehrte. In der katholischen Pfarrgemeinde Heilig Geist gehörte Helmut Weber viele Jahre lang dem Stiftungsrat an und war als Lektor tätig.