Auch 2019 wird zunächst weiter Jürgen Schroff das Ausflugsschiff „Löwe von Laufenburg“ auf dem Hochrhein steuern. Weder kam es zur Jahreswende zu einer Übergabe an einen Nachfolger, der die Ausflugsschifffahrt in Laufenburg fortsetzen will, noch konnte das Schiff an einen anderen Ort verkauft werden.

Interesse an der Fortsetzung der LaufenburgerAusflugsschifffahrt bekundet schon länger Holger Große. Der Schiffsführer von der „Loreley“ bekräftigte dies jetzt nochmals im Gespräch mit dieser Zeitung. Doch bei der Finanzierung ist er noch nicht weitergekommen. Große will die rund 200 000 Euro, die er für den Kauf und den Umbau der „Löwe von Laufenburg“ braucht, über Crowdfunding (Finanzierung durch zahlreiche Sponsoren) im Internet zusammenbekommen. Doch bisher wirbt Große noch nicht auf einer Crowdfunding-Plattform für seine Geschäftsidee rund um das Schiff.
Große will die Kapazität des Schiffs von jetzt 75 auf 100 Personen erweitern und auf dem Dach ein Sonnendeck einrichten. Die Zahl der Fahrten will er ebenso ausweiten wie das gastronomische Angebot. Großes Geschäftsidee soll in den nächsten Wochen konkreter werden. Er erklärte im Gespräch mit dieser Zeitung, dass demnächst sein Unternehmensberater den Businessplan und das Crowdfunding mit Schroff besprechen werde. Dieser sei bereit, die erforderlichen Mittel vorzuschießen. Große erklärt, selbst im Moment zur Finanzierung des Vorhabens nicht in der Lage zu sein.
Falls sich die Pläne von Große und seiner Partnerin, das Schiff über Crowdfunding zu erwerben, noch etwas hinziehen, hat Jürgen Schroff die Planungen für Ausflugsfahrten 2019 bereits in Angriff genommen. Diese sollen ähnlich wie im vergangenen Jahr aussehen: Neben den regelmäßigen Fahrten am Wochenende, sind Fahrten an Ostern, Pfingsten und Adventstagen möglich. Auch die Abend-Schleusenfahrten stehen wieder auf dem Programm.

Als Alternative zur Übergabe an Große und zur Fortsetzung der Fahrten in Laufenburg steht weiter der europaweite Verkauf des Schiffs im Raum. Schroff steht dazu in Kontakt mit einer Maklerin. „Wenn es weg ist, ist es weg“, sagt er über einen möglichen Verkauf an einen anderen Ort. Der ehemalige Vorsitzende des Gewerbeverbands Laufenburg würde es jedoch bedauern, käme das Schiff künftig nicht mehr in Laufenburg zum Einsatz. „Für Laufenburg würde dann ein wichtiger Touristenmagnet wegfallen“, sagte er.
Das Schiff
Die „Löwe von Laufenburg“ ist 1952 in Königswinter am Mittelrhein vom Stapel gelaufen und wurde dort unter dem Namen „Kriemhild“ als Fähre eingesetzt. 1961 sank das Boot nach einem Zusammenstoß mit einem Güterschiff, wurde gehoben und versah zunächst als „Roland“, danach als „Stadt Andernach“ seinen Dienst. Seit dem Jahr 2000 fährt das Schiff als „Löwe von Laufenburg“ auf dem Hochrhein. Zuletzt 2009 wurde das 24 Meter lange Ausflugsschiff modernisiert.