Wie kann Lauchringen für Fußgänger besser gemacht werden? Dies soll beim Fußverkehrs-Check Baden-Württemberg herausgefunden werden. In Ober- und Unterlauchringen gibt es einige Hürden für Fußgänger, wie die Begehung diese Woche vor Ort gezeigt hat.
Wie kam der Fußverkehrs-Check nach Lauchringen?
Nach erfolgreicher Bewerbung wurde die Gemeinde Lauchringen als eine von 15 Gemeinden im Land zur Teilnahme an dem vom Verkehrsministerium Baden-Württemberg finanzierten Fußverkehrs-Check Baden-Württemberg 2022 ausgewählt.

Dazu gab es Ende September im Rathaus einen Auftaktworkshop, bei dem interessierte Einwohner Verbesserungsvorschläge oder Mängel an Verkehrseinrichtungen mitteilen konnten. In dieser Woche standen zwei Begehungen im öffentlichen Verkehrsraum an, am 8. November folgt ein Abschlussworkshop.
Was wurde unter die Lupe genommen?
Die von rund 20 Teilnehmern eingereichten Konfliktpunkte wurden von zwei Verkehrsplanern der Planersocietät Frehn, Steinberg & Partner aus Karlsruhe aufgenommen und für die Begehungen aufbereitet.

Unter Beteiligung von rund 20 Einwohnern in Unterlauchringen und etwa 15 Teilnehmern in Oberlauchringen erfolgte am Montag und Mittwoch unter Federführung der beiden Verkehrsplaner Felix Werner und Max Hennecke jeweils eine rund zweistündige Begehung in den beiden Ortsteilen.
Neben Bürgermeister Thomas Schäuble waren auch die Gemeinderäte Marion Hackel und Sven Dorn sowie die Behindertenbeauftragte des Landratsamts Waldshut, Siglinde Rotzinger, mit vor Ort. In der Gemeinde laufen die Fäden bei Klimamanagerin Yvonne Becker zusammen.

Bei den Begehungen ging es vielfach um die Anlegung von Fußgängerüberwegen, Optimierung von Überquerungshilfen im Zusammenhang mit Kreisverkehren, Verbesserung von Unterführungen und sehr oft um das verbotene Parken auf Gehwegen.
Wie hakt es in Unterlauchringen?
Ein herausragendes Problem zeigte sich beim Marktplatz in Unterlauchringen, der zur Verbesserung der Fußgängerbeziehungen deutlich umgeplant werden müsste.

Der von der Schulstraße her einzige Durchgang zum Markplatz führt durch den Gastronomiebereich der Eisdiele Pinocchio und ist bei hohem Fußgängeraufkommen völlig unzureichend.
Welche Probleme haben Fußgänger in Oberlauchringen?
Kritische Punkte in Oberlauchringen waren die neue Ortseinfahrt beim Hotel „Feldeck“ mit fehlenden Querungsmöglichkeiten sowie die schlechte Erkennbarkeit des gemeinsamen Rad- und Gehwegs an den Einmündungen von Seitenstraßen entlang der Ortsdurchfahrt.

Ein besonderes Augenmerk wurde auch auf die Umplanung des Lindenplatzes mit den einmündenden Straßen und den Fußgängerbeziehungen gerichtet.
Was kann außerdem noch verbessert werden?
In beiden Ortsteilen wurden fehlende taktile Aufmerksamkeitsfelder für Sehbehinderte an Unterführungen und Überquerungen sowie verschiedene Hindernisse für Rollstuhlfahrer festgestellt.

Besonders engagiert für Schulwegverbesserungen zeigten sich Johann Hilpert, Konrektor der Grundschule Unterlauchringen und Jean Marc Strecke, Lehrer an der Grundschule Oberlauchringen.

Ganz besondere Erkenntnisse gab es außerdem von Elke Arzner aus Laufenburg, Regionalgruppenleiterin der Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenhilfe aus Dotternhausen bei Balingen.

Wie geht es jetzt weiter?
„Die Begehung hat gezeigt, dass es durchaus Schwachpunkte für die Fußgänger gibt. Ich hoffe auf eine gute Aufbereitung durch das Fachbüro und bin sicher, dass der Gemeinderat auch gewillt ist, wichtige Vorhaben zeitnah umzusetzen“, resümierte Bürgermeister Thomas Schäuble. Er bedankte sich für die rege und konstruktive Beteiligung und lud alle Teilnehmer auf den 8. November zum Abschlussworkshop ein.