Die Jubiläumsausgabe des Grand Salons im Kulturhaus Villa Berberich kommt anders daher, ist nicht mehr juriert, aber kuratiert. Die in Wehr lebende italienische Malerin Elena Romanzin hat alle Künstler und deren Kunstwerke selbst ausgewählt. Mit 45 Teilnehmern sind es weniger als im Vorjahr, dafür bekommen sie mehr Platz eingeräumt, auch für mehrere Arbeiten, weil man von der engen „Petersburger Hängung“ abgekommen ist.

Auch gibt es nur noch die drei Gewinner der Publikumspreise, auf die Kategoriepreise wird verzichtet. Was von der Tradition beibehalten wurde – und der Salon ist inzwischen ein fester Bestandteil im Kultur- und Veranstaltungskalender der Stadt Bad Säckingen geworden -, ist die räumliche Aufteilung in Themen und Genres. Räume für Porträts, abstrahierte Malerei, Surrealismus, Symbolismus, Stillleben und Landschaft laden zum Betrachten ein; der Genreraum heißt jetzt „Geschichten“. Alle traditionellen Medien sind in den Sparten Malerei und Skulptur sind im Grand Salon vertreten.

Bei der Eröffnung des fünften und letzten Kapitels Grand Salon waren viele Künstler anwesend, teils von weither angereist, aus Rotterdam und Wien. Mit Susanna Heim war auch die neue Kulturreferentin des Landkreises Waldshut unter den Gästen. Wie immer trifft man auf einige bekannte regionale Künstler, speziell im skulpturalen Bereich.

Christel-Andrea Steier aus Bernau zeigt zwei ihrer verschlungenen Holzskulpturen, betitelt „Lebenslinie“ und „Lebensreise“, Roland Köpfer aus Laufenburg präsentiert ebenfalls zwei Holzskulpturen, eine in Form einer Flamme, Ralf S. Rosa aus Grafenhausen eine Skulptur aus Ahorn.

Das Künstlerpaar Mechthild Ehmann und Conrad Schierenberg aus Dachsberg bereichert den Salon, sie mit einem Schiff („Charon“) aus Massivglas, er mit einer Montage aus expressiv abstrahierten Selbstporträts und Bildnissen seiner Tochter Freya. Auch aus dem westlichen Landkreis Lörrach ist Beteiligung zu vermelden.

Ein Drittel aller ausstellenden Künstler ist im Grand Salon neu dabei. Organisator Frank von Düsterlho, der zusammen mit Romanzin das Ausstellungprojekt begann, favorisiert eine „gesunde Mischung“, Erneuerung und Qualitätssteigerung. Einen bemerkenswerten Einstand gibt die Kasseler Künstlerin Christine Reinckens mit einer modernen femininen Variation der Kreuzlegung des aufgebahrten Christus nach Holbein mit drei liegenden Frauenakten in einem Kasten.

Staunend bleibt das Sehpublikum auch vor anderen Kunstwerken stehen: vor dem paradiesischen „Sündenfall“ Andrea Berthels (Rheinfelden/Schweiz), dem brillanten fotorealistischen Porträt „Tanja“ von Seona Sommer oder den unglaublich perfekt gezeichneten Bleistiftbildnissen Flavio Apels, der „Circe“ im Spitzenkleid mit Essbesteck und Hirschkäfer auf dem Teller darstellt.
Weitere Informationen zur Ausstellung erhalten Sie hier:
www.grand-salon.de
Grand Salon
Bei der fünften und letzten Ausgabe des Grand Salons im Kunsthaus Villa Berberich Bad Säckingen (Parkstraße 1) stellen 37 Maler und acht Bildhauer aus allen Teilen Deutschlands, Italien, Frankreich, der Schweiz, der Ukraine, Österreich und den Niederlanden über 100 Kunstwerke aus. Geöffnet ist bis 17. Februar, Mittwoch, Donnerstag, Samstag, Sonntag 14 bis 17 Uhr. Im Begleitprogramm sind zwei Kuratorenführungen am 19. Januar und 9. Februar, 15 Uhr, sowie zwei Matineen mit der Sängerin und Akkordeonistin Christine Schmid: "Chanson goes Gypsy" (mit dem Gitarristen Gaetano Siino) am 20. Januar sowie Opernarien und Operette am 27. Januar, jeweils 11 Uhr. Ein Konzert mit dem Duo Adafina folgt am 9. Februar. Kartenvorverkauf in der Ausstellung. Finissage und Publikumspreisverleihung sind am 17. Februar, 15 Uhr. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.