Herbert Schnäbele

Der Wiederaufbau des am 20. Oktober 2017 abgebrannten Dachgeschosses des Altenwohnstifts in Erzingen war Thema in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Klettgau. Das Haus soll voraussichtlich bis Ende des Jahres wieder bezugsfertig sein. Der Gemeinderat befürwortete einstimmig den vorgestellten Bauantrag.

91. Geburtstag im November in der eigenen Wohnung

Schon in der Frageviertelstunde zum Beginn der Sitzung hatte ein ehemaliger Bewohner des Wohnstifts angefragt, ob er wohl seinen 91. Geburtstag Ende November in seiner früheren Wohnung wird feiern können. Architekt Gerhard Maier vom Planungsbüro Bauraum aus Konstanz, das von der Gebäudeversicherung mit dem Wiederaufbau beauftragt wurde, konnte dem Fragesteller später die Zusicherung für die Geburtstagsfeier in seiner ehemaligen Wohnung geben.

Wiederaufbau macht Bauantrag nötig

Schon in der Antwort auf diese Bürgerfrage und im Vorgriff auf Tagesordnungspunkt 3 der Sitzung erläuterte Bürgermeister Ozan Topcuogullari, dass es für den Wiederaufbau des Dachgeschosses eines Bauantrags bedarf, weil die barrierefreie und rollstuhlgerechte Errichtung der beiden total zerstörten Wohnungen eine wesentliche Abweichung des bisherigen Genehmigungsumfangs bedeuten und die Wohnungen einen deutlich veränderten und vergrößerten Zuschnitt bekommen würden.

Maßnahme macht Anpassung an heutige Standards möglich

Architekt Gerhard Maier gab einen Überblick über die erfolgten Umplanungen und Verbesserungen nach dem heutigem behindertengerechten Standard. Er sicherte gleichzeitig zu, dass die weniger betroffenen Wohnungen nicht vom Bauantrag betroffen sind und noch im Laufe dieses Jahres wieder bezugsfertig würden.

Größere Wohnflächen und barrierefreie Bäder sollen entstehen

Für die beiden oberen, durch den Brand weitgehend zerstörten Wohnungen im Altenwohnstift erläuterte Maier die geplanten Veränderungen. Darunter sind die Vergrößerung der Wohnfläche durch Anhebung des Dachfirstes und den Einbau eines Kniestocks, der Ersatz von Gauben durch Dachflächenfenster, die Verbesserung des Zuschnitts mit einem offenen Teil für Küche und Essbereich, barrierefreie Bäder und Toiletten und der Einbau eines zusätzlichen Fluchtwegs durch Errichtung einer außen liegenden Fluchttreppe. Mit Ausnahme der zusätzlichen Fluchttreppe könnte die Vergrößerung und Verbesserung der beiden Wohnungen kostenneutral durchgeführt werden, führte Maier aus.

Oktober und spätestens Fasnacht als Fertigstellungstermine

Da die Abrechnung der Schadensbilanz über die Versicherung erfolge, könne man über die Höhe der Kosten für die Wiederherstellung der Wohnungen derzeit noch keine Angaben machen, erläuterte Maier. Mit der Fertigstellung der weniger betroffenen Wohnungen könne man bis Ende Oktober rechnen. Die Bezugsfertigkeit für die beiden völlig zerstörten Dachwohnungen werde zum Jahresende angestrebt. „Auf jeden Fall sind diese Wohnungen aber bis zur nächsten Fasnacht fertig“, betonte Maier im Gespräch mit unserer Zeitung.