Eingebettet in die Sinfonie Nr. 29 A-Dur waren die solistischen Glanzlichter des Mozart-Programms platziert. Nach dem ersten Satz Allegro moderato erklang die für den italienischen Kastraten Rauzzini geschriebene Motette. Die Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz unter der Leitung von Chordirektor Ernst Raffelsberger war der tragende Klangkörper des Konzertes.
Die Jestetter Sängerin konnte ihr Stimmtalent ausspielen und begeisterte mit ihrem hochvirtuosen Sopran das Publikum. Das Rezitativ wurde durch eine Truhenorgel dezent begleitet. Im anschließenden ruhigen Teil der Motette fesselte Auf der Maur die Zuhörer mit ergreifender Innigkeit.
Der zweite Satz der Sinfonie Andante war der ruhende Mittelpunkt des Jubiläumskonzertes. Darauf folgte das glanzvolle Konzert für Oboe und Orchester in C-Dur. In dem dreisätzigen Werk brillierte Sebastian Raffelsberger als Solist auf der Oboe. Wunderbar fein und leichtfüßig perlend war sein Vortrag mit weichem charmantem Ton. Der Hitze trotzend überzeugte er das Publikum mit spielerischer Virtuosität.
In seinen fantasievollen Kadenzen bis in höchste und tiefste Lagen zeigte er die ganze Klangvielfalt seines Instruments. Besonders trugen die doppelt besetzten Hörner zum Wohlklang bei. Der dritte und vierte Satz der Sinfonie beendete dieses gelungene Konzerterlebnis. Die zahlreich erschienenen Zuhörer geizten nicht mit Applaus und stehendem Applaus.
Tatsächlich kam Mozart auf einer seiner vielen Reisen ganz in die Nähe von Jestetten, was in einem Rosengärtchen am westlichen Ortseingang von Rudolfingen/Schweiz dokumentiert ist. Mit diesem Konzert zum 40-jährigen Bestehen beschenkte der Kulturkreis Jestetten sich selbst und das aus dem gesamten Kreis Waldshut angereiste Publikum. Die Zugabe, eine Cavatina Mozarts für Sopran, Oboe und Orchester, behandelte das Thema „Abschied“. Sie war der Tatsache geschuldet, dass Claudia Auf der Maur Europa im Herbst verlassen wird.