In der seit rund einem Jahr leer stehenden Arztpraxis in der Stettener Straße 3 in Hohentengen kehrt wieder Leben ein. Die Gemeinde hat mit dem Internisten Rene Knollmann einen Nachfolger für die Praxis von Oleg Nowizki gefunden.

Mit dem Zuzug von Rene Knollmann ist die medizinische Versorgung in der Gemeinde Hohentengen laut Bürgermeister Jürgen Wiener wieder auf einem guten Stand. „Die Hausarztversorgung ist nun wieder so, wie sie ursprünglich sein sollte. Im Zusammenspiel mit der Apotheke und der Allgemeinmedizinerin Petra Sobotta im Ärztehaus ist nun alles wieder auf Stand“, freut sich der Rathauschef und fügt an: „Es kamen viele glückliche Zufälle zusammen, dass das jetzt so gut funktioniert hat.“

Der erste Kontakt wurde im April geknüpft. „Ich habe mich an Herrn Wiener gewandt und gefragt, ob Bedarf für einen Arzt besteht“, erinnert sich Rene Knollmann. „In der ganzen Zeit hat Herr Wiener vieles organisiert und der Besitzer, der die Räumlichkeiten vermietet, hat alles komplett renoviert.“

Der Wartebereich in der neu renovierten Praxis ist bereit für die ersten Patienten.
Der Wartebereich in der neu renovierten Praxis ist bereit für die ersten Patienten. | Bild: Müller, Gregor

Aus Mecklenburg ganz in den Süden

Der 53-Jährige stammt aus Mecklenburg-Vorpommern, hat in Hamburg studiert und kam schließlich in den Süden. „Ich habe schon rund zehn Jahre in der Schweiz gearbeitet und bin jetzt sozusagen wieder nach Deutschland zurückgekehrt. Ich war Chefarzt in Mecklenburg und Chefarzt in der Schweiz. Die Praxis in Glattfelden besteht immer noch. Dann haben wir uns gesagt, wir engagieren uns hier auch noch“, erklärt der Mediziner im Gespräch. Die Region kennt der Internist wegen seiner Tätigkeit als Notarzt im Rettungsdienst nach eigenem Bekunden sehr gut. Wohnhaft ist der 53-Jährige in Lienheim.

Rene Knollmann ist Internist mit mehrjähriger Erfahrung in der Notfallmedizin, der Chirurgie und ist auf Ultraschalldiagnostik spezialisiert. „Das Ultraschall-Gerät wird neu geliefert und kostet rund 25.000 Euro“, erklärt der Arzt und betont: „So ist Behandlung und Diagnostik hier vor Ort möglich, wofür früher eine Überweisung notwendig gewesen wäre.“

Wichtig sei es, so der Mediziner, dass man für die Patienten vor Ort da ist – so könne man bessere Diagnostik machen. „Umliegende Ärzte, die kein Ultraschall-Gerät haben, können dann direkt an uns überweisen.“ Auch die Übernahme der Patienten des Vorgängers habe reibungslos funktioniert. „Einige der Patienten von Dr. Nowizki sind noch geblieben und haben gewartet, bis ein neuer Arzt kommt, andere haben sich einen neuen gesucht.“

Vor Ort für die Patienten da sein

Der Internist gibt zu, dass es immer schwieriger sei, Ärzte dazu zu bewegen, sich in ländlichen Gegenden niederzulassen. Das hat den Mediziner aber nicht davon abgehalten, die Praxis zu übernehmen. Im Gegenteil: „Ich denke, ich kann aufgrund meiner Ausbildung auf dem Land und vor Ort mehr Gutes tun, als in der Stadt.“

Das Praxisteam besteht aus zwei Medizinischen Fachangestellten, die auch administrative Aufgaben übernehmen. „So können wir auch mehr Praxiszeiten anbieten, als ein Arzt vor Ort ist“, erklärt Knollmann im Gespräch. Insgesamt besteht das Team aus vier fixen Mitarbeitern und noch zwei Auszubildenden. „Die Azubis haben bereits angefangen und haben dienstags und donnerstags Berufsschule in Waldshut.“