Hohentengen (inp) Das Kunst Stoff Ensemble Hohentengen feierte am Freitagabend mit dem Stück „Der Sauna Gigolo“ Premiere. Rund 200 Zuschauer füllten die liebevoll als Wohlfühloase „AquaFit“ ausgestaltete Gemeindehalle. Vor der Aufführung hatte das Publikum die Gelegenheit, das vorzügliche Buffet zu genießen und sich mit einem Glas Sekt auf den Abend einzustimmen. Der Theaterabend wurde unterhaltsam und fröhlich. „Das war für die diesjährige Vorstellung mit der Auswahl des Stückes so gedacht“, meinte dazu Regisseur Roderich Stelter, der auch Roswitha Algengrün, die Besitzerin des Wellnessbades, mimte. Moderator Jörg Burmeister, der die Technik während der Aufführung überwachte, konnte auch Bürgermeister Martin Benz und Pfarrer Markus Maria Gut als Gäste begrüßen.
Dann betraten drei saunawillige Damen die als Ruheraum mit Massagekabine und Rezeption ausgestaltete Bühne. Kerstin Bauer, Fränzi Burmeister und Petra Stelter (als spitzzüngige Saunagäste Lisbeth Melzer, Ursel Hubschmidt und Theresa Thomalla) ließen keinen privaten Bereich aus, um mit giftigen Bemerkungen übereinander herzufallen. Klischeebehaftet bis zum Umfallen, folgte ein Spruch dem anderen, sodass ein Dialog im ursprünglichen Sinn nicht ausreichte, die anzüglichen Boshaftigkeiten untereinander auszutauschen. Lustig war das durchaus und die Damen ernteten viele herzhafte Lacher aus dem Publikum. Denn wer hört es nicht gern, dass es mit zunehmendem Alter auch anderen so geht, dass einige Problemzonen, wie Röllchen an Stellen wo sie nicht hingehören, Falten und vielleicht sogar mangelnde sexuelle Befriedigung nicht mehr zu retuschieren sind.
Da wird so ein knackiger, neu eingestellter Masseur schon mal zum heimlichen Traum versteckter Wünsche. Die Macht der Begierde rief natürlich einen heftigen Konkurrenzkampf zwischen den Damen hervor. Auch die eigentlich zum Stillschweigen bestochene Saunameisterin Rita Raffke (Steffi Hüsler) war wenig begeistert von diesem ihr die Kundschaft streitig machenden Gigolo Sandro, gespielt von Markus Kaiser. Gemeinsam mit den eifersüchtigen, sich als ihre Angetrauten verkleideten Ehemännern und dem befreundeten Hausarzt, (Bernd Feser, Roger Harrer, Martin Meierhofer und Philip Brandl) wollten sie sich diesen Charmeur vornehmen.
Köstlich trat in dieser Szene Bernd Feser, alias Gerhard Melzer, mit dem imitierten Hüftschwung seiner Gattin auf, der mit einer Extrarunde auf der Bühne den anhaltenden Jubel der Zuschauer hervorrief. Dieser Plan ging natürlich schief und anstatt des erwarteten Masseurs trafen sie unwissentlich auf den offensichtlich wenig an Frauen interessierten Kosmetiker (Moritz Stelter), was zu zweideutigen Missverständnissen führte. Die Auflösung dieses Verwirrspiels können Sie bei den weiteren Aufführungen am 5. und 6. Mai in Hohentengen selbst erleben.