Seit Samstag ist der Bahnhofskiosk in Wyhlen wieder geöffnet. Bernd Wendle aus Weil am Rhein führt das kleine Geschäft. Obwohl noch nicht das gesamte Sortiment vorhanden war, kamen gleich etliche Kunden, die auch schon früher öfters mal in den Kiosk hineingeschaut hatten. Abgeschlossen ist die Renovierung, zum Teil wurde die Einrichtung verändert, nun geht es darum, das Sortiment möglichst bald zu vervollkommnen.
Nicht funktioniert hatte am Samstag die Anlieferung der Zeitungen, aber das sah der neue Pächter nicht ganz so tragisch, auch die Großhändler müssen sich erst wieder an die zuverlässige Öffnung des Bahnhofskiosks gewöhnen. Brötchen wird es geben und Kaffee, dank einer neuen Maschine ein etwas größeres Sortiment als früher. Selbstverständlich bleiben Tabakwaren und kleine Süßigkeiten im Sortiment.
Wendle hat sich viel vorgenommen, er möchte an Werktagen vom ersten Morgenzug an, der genau um 5 Uhr nach Basel fährt, bis 18 Uhr den Kiosk offen halten. An Samstagen bleibt es dann bei 7 bis 13 Uhr. Bisher war Wendle in der Industrie angestellt, arbeitete in Wyhlen als Lackierer. Nun aber möchte er in der letzten Etappe seines Berufslebens etwas Neues beginnen. Mit Freude und vielen Ideen steigt er in das Geschäft des Kiosks ein. „Ich hoffe, dass recht bald die Belieferungen wieder so laufen, wie sie früher funktionierten,“ sagte er. „Dann kann ich wieder das hier gut bekannte Sortiment an Getränken anbieten. Und ich hoffe, dass der Antrag als Lottoannahmestelle bewilligt wird.“
Neue Ideen für Kiosk und Sortiment
Diesen Service hatte der Kiosk früher, unterbrochen durch die unbesetzten Wochen. Aber da es in Wyhlen derzeit keine weitere Annahmestelle für Lottoscheine gibt, stehen die Chancen wohl recht gut dafür. Ausbauen wird Wendle das Sortiment an Zeitschriften, neben Tageszeitungen möchte er noch mehr Lesematerial anbieten. Noch einrichten wird er einige Sitzplätze im kleinen Verkaufsraum und im kommenden Frühjahr auch draußen vor der Tür.
Das würde den Bahnsteig doch beleben. Von seinem Vorgänger im Kiosk weiß er, dass der Andrang mitunter recht groß war, so sollte es künftig auch wieder ablaufen. Um die Kunden neugierig zu machen, dachte sich Bernd Wendle einen pfiffigen Namen aus: Bernds Bahnhofsbude. Hierzulande mag der Ausdruck Bude mitunter etwas negativ belastet sein, aber im Ruhrgebiet zum Beispiel sind die Büdchen beliebte Stationen für eine kurze Rast auf dem Weg zu Arbeit oder zum Feierabend. Genauso sollte es in Wyhlen wieder werden. Die Gemeinde als Eigentümer ist an einem stabilen Betrieb sehr interessiert, vor allem sollte es auch in den Wintermonaten keinen Leerstand geben. Die Gemeinde hat für das nächste Jahr bereits die Sanierung des kleinen Gebäudes in Aussicht gestellt, inklusive der Toiletten, der einzigen öffentlichen Anlage dieser Art in der Wyhlener Ortsmitte.