Mit einem großen Fest und einem Abend der offenen Tür wurde am Freitag das Doppeljubiläum
‚150 Jahre Villa Berberich – 40 Jahre Kulturhaus der Stadt Bad Säckingen‘ gefeiert. In der Jubiläumsausstellung präsentieren sich alle Kreativkurse und Vereine des städtischen Kulturhauses.
Blick vom Keller bis zum Dach
Das zahlreiche Publikum nutzte ausgiebig die Gelegenheit, sich in den Räumen der Villa Berberich vom Keller bis zum Dachgeschoss genauer umzuschauen. Bürgermeister Alexander Guhl freute sich über das volle Haus an diesem Tag.

Dies zeige die Wertschätzung für dieses prächtige Gebäude, das mit den „schönsten Ausstellungsräumen“ in der ganzen Gegend aufwarten könne, was die Kunstschaffenden auch immer wieder bestätigten, so der Bürgermeister.
Kulturreferentin Christine Stanzel gab einen geschichtlichen Überblick über das Haus, das im Jahr 1874 als Fabrikantendomizil erbaut wurde, einige Jahrzehnte lang Parkkrankenhaus war und seit dem Jahr 1984 als städtisches Kulturhaus dient.
Der Kulturreferentin war es wichtig, dass sämtliche im Haus Aktive in dieser Jubiläumsausstellung auch mit ihren Exponaten vertreten sind. In einem Raum findet sich eine sorgfältig zusammengestellte Chronologie der Geschichte der Villa, illustriert durch eine Zeittafel, Pläne, Dokumente, historische Fotografien und eine Luftaufnahme.
Der älteste Kurs im Haus ist der Seidenmalkurs von Heidy Ludewig, den es seit dem Jahr 1984 gibt. Der von Dieter Ehm gegründete Holzbildhauerkurs wird inzwischen von den ehemaligen Teilnehmerinnen Bettina Hahn und Waltraud Ziegler fortgeführt. Seit Langem dabei ist Hanspeter Asal mit seinem Holzschnittkurs. Zum Kursspektrum im Kulturhaus gehört auch der Tai-Chi-Kurs.
Von allen künstlerischen Kursen sind schöne Arbeiten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu entdecken. Im Erkerraum sind farblich reizvolle Seidenmalereien zu sehen, Tücher, Kissen, Kleidung mit floralen, gegenständlichen und abstrakten Motiven.
In weiteren Räumen sind vielfältige druckgrafische Arbeiten ausgestellt, von ausdrucksstarken Figuren und expressiven Porträts bis zu abstrakten Ornamenten.
Auch aus dem Holzschnitz-Kurs gibt es handwerklich bemerkenswerte Werke zu sehen. Etwa kleine Skulpturen, Reliefs, Stelen oder Löffel aus verschiedenen Holzarten.

Einen Extra-Raum hat Hanspeter Asal, der kürzlich seinen 85. Geburtstag feierte, für seine expressiven Landschaften und Naturansichten, in denen er seine Entwicklung vom Naturgetreuen zum Abstrahierten nachvollziehbar macht.
Einen anderen Raum gestaltet Asal zusammen mit Bettina Hahn, die mit quadratischen Metallplatten auf Holzkonstruktionen vertreten ist.
Im zentralen Raum gibt es Rück- und Ausblicke auf Ausstellungen der Stadt Bad Säckingen und des Kunstvereins Hochrhein. So erinnern Reiseimpressionen von Werner Dietz und Frowalt Häusler aus den 1950er Jahren an die Freie Gruppe Hochrhein und ein Blumenbild von Adolf Schwertschlag an die Gruppe Polygon – diese Werke sind Leihgaben aus dem Schloss Schönau.
Auf der gegenüberliegenden Seite wird auf kommende städtische Ausstellungen von Otmar Spiss und Susan Hubacker, die Schau „Schildkröten und andere japanische Glückssymbole“ des Freundeskreises Nagai-Bad Säckingen und die Ausstellung „Biennal“ vorausgeblickt.
Schon im Jahr 1982 bezog der Verein Schlaraffia Sacrodunum Räume im Untergeschoss, wo auch die Mineralienfreunde Hochrhein-Fricktal das Mineralienmuseum betreuen. Im Jahr 2017 zog der Schwarzwaldverein mit seinem Archiv unterm Dach der Villa Berberich ein, im Jahr 2019 kam die Fasnachtsmaskenschau der Narrenzunft Bad Säckingen hinzu.
Von allen Vereinen sind typische Exponate in dieser Jubiläumsschau zu sehen. Außerdem konnten die Besucherinnen und Besucher die Kurs- und Vereinsräume der verschiedenen Gruppen besichtigen und einmal „hinter die Kulissen blicken“.
Auch das Café in der Villa Berberich, das den Apéro ausrichtete, war in die Vernissage mit einbezogen. Für die stimmige musikalische Note bei dieser Veranstaltung sorgte Sebastian Felix am Piano, der Pophits von 1984 und Sphärenklänge spielte.