Das Hochrheinmuseum Schloss Schönau in Bad Säckingen verzeichnet dieses Jahr außergewöhnlich viele Besucher. Bis zum 31. August seien bereits 2413 Personen zu den Dauer- und Wechselausstellungen oder Vorträgen im Haus gekommen, berichtete Museumsleiterin Jasmin Rauhaus-Höpfer jüngst im Gemeinderat. In den nächsten Jahren steht im Hochrheinmuseum unter anderem die Neukonzeption der archäologischen Ausstellung an.
„Mehrspartenhaus für Experten und Interessierte“
Das Hochrheinmuseum sei ein „Mehrspartenhaus für Experten und Interessierte“, sagte Rauhaus-Höpfer. In Schloss Schönau seien mit dem Stadtmuseum, den Scheffel-Räumen, dem Trompetermuseum und dem Museum für Ur- und Frühgeschichte eigentlich vier verschiedene Museen untergebracht. Sie begreife alle vier Bereiche als gleichberechtigt.
Nachdem 2022 im Erdgeschoss die stadtgeschichtliche Ausstellung umgestaltet wurde, muss jetzt überlegt werden, was mit der im dritten Obergeschoss und im Dachgeschoss untergebrachten ur- und frühgeschichtlichen Sammlung zu geschehen hat. Diese präsentiert sich immer noch im Stil der 1960er Jahre und bedarf dringend der Neukonzeptionierung.
An die Umgestaltung der Archäologie soll pragmatisch herangegangen werden
Die archäologische Sammlung sei durchaus regional bedeutsam, könne da bei der Finanzierung einer neuen Präsentation nicht der Landkreis ins Boot geholt werden, wollte Franz Stortz (Grüne) wissen. Sie stehe bereits mit dem Landesamt für Denkmalpflege, der Hochrheinkommission und anderen Stellen in Kontakt, antwortete Rauhaus-Höpfer. Die Museumsleiterin ließ durchblicken, dass sie bei einer Neugestaltung Umgestaltung pragmatisch vorgehen und die Möglichkeiten der Stadt berücksichtigen wolle: „Wir sind kein Landesmuseum. Es muss hier nicht alles High-end sein.“
2024 wird es zwei weitere Wechselausstellungen geben
Für 2024 kündigte Rauhaus-Höpfer zwei Wechselausstellungen zu Archäologie und zur Museumsgeschichte an. Sehr wichtig sei auch, die Zusammenarbeit mit anderen Akteuren zu stärken, in der Stadt seien dies vor allem Schulen und Vereine, in der Region benachbarte Museen wir das Fricktaler Museum im Schweizer Rheinfelden oder das Museum Schiff im Schweizer Laufenburg. Sehr gerne würde Rauhaus-Höpfer sich mit dem Museum auch am Internationalen Museumstag oder dem Tag des offenen Denkmals beteiligen.
Die Ausstellung zur Fürstäbtissin endet am 30. September
Großes Interesse finde im Augenblick besonders die Präsentation über die letzte Säckinger Fürstäbtissin Maria Anna von Hornstein-Göffingen, sagte Rauhaus-Höpfer. Die von ihr zusammen mit Stadtarchivarin Eveline Klein konzipierte Ausstellung wurde durch ein Begleitprogramm mit Vorträgen und Sonderführungen ergänzt und endet mit der Finissage am 30. September.
Bereits einen Monat vor Ablauf der diesjährigen Wechselausstellung waren über 2400 Besucher ins Hochrheinmuseum gekommen. Zum Vergleich: 2022 wurden im gesamten Jahr 1773 Gäste gezählt, 2019 im Jahr vor Corona waren es 1668.
Bürgermeister und Gemeinderat sind beeindruckt
„Die Zahl der Besucher spricht für sich“, zollte Bürgermeister Alexander Guhl Lob für die Arbeit von Rauhaus-Höpfer und ihrem Team. Und auch dem Gemeinderat kam Zuspruch. „Wir waren schon ein paar Mal nah daran zu sagen: ,Macht den Laden zu!‘“, erinnerte Clemens Pfeiffer (CDU). Jetzt wünsche er sich, dass der in den letzten Jahren eingeschlagene Weg fortgesetzt werde.
Erst seit dem Herbst 2020 hat das Hochrheinmuseum eine verantwortliche Leitung. Damals war die Kunsthistorikerin Stefanie Brand zur Direktorin bestellt worden, deren Vertretung die Archäologin Rauhaus-Höpfer im Juni 2022 übernommen hat, als Brand in Elternzeit ging. Fünf Wechselausstellungen wurden seit 2021 realisiert.