Heiß, heißer, Bad Säckingen – zum Wochenstart kletterte das Thermometer laut Deutschem Wetterdienst (DWD) am Hochrhein auf rund 35 Grad. Der DWD warnt vor extremer Hitze und möglichen Gesundheitsrisiken.

Hitzeerschöpfung und Kreislaufprobleme seien einige davon, sagt Matthias Nobs, stellvertretender Leiter des Rettungsdienstes des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt er, wie man sich an heißen Tagen schützen kann. Wie man cool bleibt, erzählen auch Menschen aus der Stadt.

Schattige Plätzchen und Wasserflaschen

Die Bad Säckinger Innenstadt scheint am Montagvormittag geradezu leer gefegt. Zusehen sind vereinzelt ein paar Touristen mit Stadtkarten in der Hand. Darunter Miriam und Anke Mülheims. Die Urlauberinnen sind aus dem Ruhrgebiet an den Hochrhein gereist, um die Gegend zu erkunden. „Hier ist es ganz schön warm heute“, sagt Anke Mülheims.

Die Holzbrücke Bad Säckingen verbindet die deutsche Stadt Bad Säckingen mit der Gemeinde Stein in der Schweiz – bietet noch dazu ...
Die Holzbrücke Bad Säckingen verbindet die deutsche Stadt Bad Säckingen mit der Gemeinde Stein in der Schweiz – bietet noch dazu Schatten an heißen Sommertagen. | Bild: Elisa Gorontzy

Der leichte Durchzug vor der Holzbrücke Bad Säckingen komme ihr gerade recht. „Wir gehen von Schattenplatz zu Schattenplatz“, ergänzt Miriam Mülheims, die eine Sonnenbrille trägt. Viel Wasser hätten beide Urlauberinnen im Gepäck, um einen kühlen Kopf auf Stadttour zu bewahren.

Er steht mit Rat und Tat an heißen Tagen bereit: Matthias Nobs, stellvertretender Leiter des Rettungsdienstes des Deutschen Roten ...
Er steht mit Rat und Tat an heißen Tagen bereit: Matthias Nobs, stellvertretender Leiter des Rettungsdienstes des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Bad Säckingen. | Bild: Elisa Gorontzy

Viel trinken sei an heißen Tagen sehr wichtig, betont Matthias Nobs vom DRK. „Nicht nur Wasser, sondern auch Getränke mit Elektrolyten, also Mineralstoffen“, ergänzt der Experte. Denn beim Schwitzen würde der Körper wichtige Mineralstoffe verlieren, die etwa mit isotonischen Getränken wieder aufgenommen werden. Das können zu Beispiel ungesüßte, verdünnte Fruchtsaftschorlen sein.

Sind Cola und Fanta auch okay?

Einige Restaurants und Bars in Bad Säckingen laden zu solch erfrischenden Getränken ein. Das Schlosspark-Café bietet dazu reichlich Schattenplatz. Unter Sonnenschirmen haben es sich die drei Urlauber Hanna Jansen, Hester Niemantsverdriet und Roel Reyne aus Holland gemütlich gemacht. Wasser, Cola und eine Fanta bestellten sie mit Blick auf den Rhein.

Ein schattiges Plätzchen im Schlosspark-Café in Bad Säckingen. Die drei Urlauber Roel Reyne, Hester Niemantsverdriet und Hanna Jansen ...
Ein schattiges Plätzchen im Schlosspark-Café in Bad Säckingen. Die drei Urlauber Roel Reyne, Hester Niemantsverdriet und Hanna Jansen (von links) erfrischen sich mit ein paar Getränken. | Bild: Elisa Gorontzy

Die süße Getränkeauswahl trafen zwei der drei Urlauber nach Lust und Laune, einfach zum Genießen. Wenn es aber nach dem Landesgesundheitsamt (LGA) in Baden-Württemberg geht, dann sollte auf stark zuckerhaltige Getränke an heißen Tagen eher verzichtet werden. Denn Zucker entziehe dem Körper Wasser. Auch auf Alkohol und koffeinhaltige Getränke solle verzichtet werden, da diese den Kreislauf belasten würden, schreibt das LGA zu gesundheitlichen Folgen auf ihrer Website.

Trotz Limonaden auf dem Tisch scheinen die drei Urlauber aus Holland erfrischt. Nach ihrem Cafébesuch möchten sie in einem schattig, kühlen Wald bei Herrischried spazieren gehen.

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Endlich Sonne satt, endlich raus – oder besser nicht?

Während die einen bei Hitze den kühlen Wald aufsuchen, zieht es die anderen ans Wasser. Philipp Link pumpt schon mal sein Stand-Up Paddle nahe des Rheinufers mit Luft auf. Der Sportler wird später in der Mitte auf seinem aufgepumpten Brett stehen, und es mit einem Paddel im Wasser fortbewegen. „Ich starte hier an der Holzbrücke Bad Säckingen, lasse mich mit der Strömung nach Wallbach treiben und paddele dann wieder zurück an die Brücke“, erzählt Link.

Ab ins kühle Nass. Philipp Link plant einen Ausflug mit seinem Stand-Up Paddle auf dem Rhein.
Ab ins kühle Nass. Philipp Link plant einen Ausflug mit seinem Stand-Up Paddle auf dem Rhein. | Bild: Elisa Gorontzy

Wenn er auf dem Rückweg gegen den Strom paddelt, könne das ganz schön anstrengend werden. „Falls mir dann zu warm wird, springe ich kurz ins Wasser“, erzählt der lokale Sportler weiter. Dass der Rhein zwar abkühlt, aber auch gefährlich werden kann, weiß Matthias Nobs vom DRK. Badeunfälle seien bei der schnellen Strömungsgeschwindigkeit keine Seltenheit.

Weder die Strömung noch die Hitze sollten unterschätzt werden, so der Experte. „Die meisten Menschen sind aber vernünftig und wissen, sich entsprechend zu verhalten und zu schützen“, führt Nobs fort. Er bezieht sich dabei auch auf die Verwendung von Sonnenschutz, viel Trinken und Kopfbedeckung tragen. Dinge, die Philipp Link auf seinem Stand-Up Paddle im Gepäck hat.

„Die Mittagssonne sollte ganz vermieden werden. Am besten ist es, dann zu Hause zu bleiben, körperlich anstrengende Aktivitäten zu vermeiden“, rät Nobs allen, aber besonders älteren oder kranken Menschen, weil sich ihre Körper schwerer an Hitze anpassen würden, schreibt auch das LGA. Denn Überhitzung, Wasser- und Elektrolytverlust würden vor allem das Gehirn, den Kreislauf und die Nieren belasten.

Checkliste an heißen Tagen

Jeder ist an heißen Tagen von Hitzebelastungen betroffen, schreibt das Landesgesundheitsamt (LGA) Baden-Württemberg auf seiner Internetseite zum Thema Hitze. Hier wird zusammengefasst, wie man sich vor hitzebedingten Beschwerden wie Sonnenstich und Hitzeerschöpfung schützen kann: Man sollte ...

  • direkte Sonne meiden
  • luftige Kleidung, Sonnenbrille, Kopfbedeckung und Sonnenschutz tragen
  • kühl, aber nicht zu kalt duschen
  • den Wohnraum kühlen, zum Beispiel durch geschlossene Fensterläden
  • leichte Mahlzeiten mit hohem Wasseranteil essen, zum Beispiel auch Obst und Gemüse
  • viel trinken, nicht nur Wasser, sondern auch isotonische Getränke wie ungesüßte Saftschorlen
Ein Mann kühlt seinen Körper mit Sprühnebel. Das verschafft bei den derzeiteigen Temperaturen nur kurzzeitig Linderung.
Ein Mann kühlt seinen Körper mit Sprühnebel. Das verschafft bei den derzeiteigen Temperaturen nur kurzzeitig Linderung. | Bild: Obermeyer, Justus

Die Hitze geht vorüber

Auch wenn Montag und Dienstag die 30 Gradmarke knacken, klingt die Hitze im Laufe der Woche auch wieder ab, sagt beispielsweise Kachelmannwetter.de voraus. Solange wissen sich Menschen in Bad Säckingen zu schützen und sich nach Lust und Laune mit Vorsicht abzukühlen, zeigt die Umfrage und Expertenmeinung für unsere Zeitung.