Die Volksbank Rhein-Wehra geht beim Thema Immobilien jetzt eigene Wege. Das Bankenhaus mit Sitz in Bad Säckingen hat die Zusammenarbeit mit der Volksbank Hochrhein (Waldshut) und der Volksbank Klettgau-Wutöschingen beendet und die bislang gemeinsam betriebene Immobilien-Genossenschaft verlassen. Mit Wirkung zum 1. Juli haben die Bad Säckinger eine eigene Immobilien-Gesellschaft gegründet, die Volksbank Real Estate GmbH. Sie ist eine 100-prozentige Tochter der Volksbank Rhein-Wehra. Zu Geschäftsführern wurden die beiden Prokuristen Arno Strittmatter-Welsch und Christian Albiez ernannt.

Zu den Gründen der Trennung sagte der Bad Säckinger Volksbankchef Werner Thomann, es sei nicht ungewöhnlich, dass man eigene Wege gehe, wenn man sich weiterentwickle. „Wir bewegen uns in Expansion“, so Werner Thomann, „wir wachsen extrem, ebenso im Bereich der Immobilien.“ Auch mit Blick auf die Stadt Rheinfelden sprach Thomann von einer dynamischen Marktentwicklung. Thomann: „Auch dort müssen wir im Immobilienbereich die Fahnen hissen.“

Die Volksbank Rhein-Wehra sieht im Hochrhein wirtschaftlich eine attraktive und boomende Region. „Es entstehen Arbeitsplätze im vierstelligen Bereich“, so Thomann. Dies ziehe Arbeitskräfte an den Hochrhein, die schließlich irgendwo wohnen müssten.

Der Vorteil der Eigenständigkeit im Immobilienbereich liegt für die Bank dabei auf der Hand. Die Volksbank Rhein-Wehra will ohne Partner künftig schneller, flexibler und ohne zuweilen vielleicht langwierige Rücksprachen auf Marktchancen reagieren können. Gleichzeitig sei das Ziel der eigenen Tochtergesellschaft die Schaffung von Synergieeffekten bei Baufinanzierungen und im Versicherungsgeschäft, wie Arno Strittmatter-Welsch erklärt.

Chefmakler Paul Frieling sieht gerade am Hochrhein einen enormen Bedarf an Vermittlungen zum Kauf, Verkauf, zur Vermietung oder Verpachtung von Immobilien. Zwischen dem Dreiländereck Basel/Lörrach und Waldshut bestehe Bedarf an 9000 bis 11 000 Wohneinheiten, sagte er. Bekannt ist dabei, dass der Bedarf steigt, je mehr man nach Westen kommt, sich also der Boom-Region Dreiländereck nähert. Hier sieht wohl auch die Volksbank Rhein-Wehra einen offenbar profitablen Mark, auf dem sie sich in der Eigenständigkeit bessere Chancen ausrechnet.

Mithin wird der Geschäftsbereich der neuen Tochter über den der Mutter hinausgehen. In der digitalen Welt von heute seien bisherige Grenzen nicht mehr zeitgemäß, so Werner Thomann.

Die jetzt entstehende Volksbank Real Estate, die ihren Sitz in der Bad Säckinger Volksbank-Zentrale hat, ist dabei, sich aufzustellen und baut derzeit den freiberuflichen Maklerstamm auf. „Bewerbungen sind übrigens willkommen“, sagt Paul Frieling.