Marion Rank

Die Mitgliederversammlung der Rheuma-Liga am Dienstagabend im Pavillon des Rheumaklinikums in Bad Säckingen endete für einige Mitglieder mit Frust.

Seit Jahren sucht der Vorstand der Arge (Arbeitsgemeinschaft) Rheuma-Liga händeringend nach Verstärkung, doch bisher vergebens, die Positionen des stellvertretenden Vorsitzenden und eines Schriftführers sind seit Langem vakant. Seit dem plötzlichen Tod des Vorsitzenden Helmut Baumgartner im Oktober vergangenen Jahres ist auch dessen Platz verwaist. Immer mehr Aufgaben werden auf immer weniger Schultern geladen, die das Arbeitspensum durch die stetig steigenden Mitgliederzahlen kaum noch bewältigen können.

Bei den Neuwahlen des Sprecherrates stellte sich Gisela Hüni aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung. Über Jahre hinweg war sie der Arbeitsgemeinschaft eine große Stütze, ohne sie hätten die Gymnastikangebote nicht fortgeführt werden können, hob Kathrin Ivenz (Sozialfachkraft der Rheuma-Liga Baden-Württemberg) hervor. Der Sprecherrat setzt sich jetzt wie folgt zusammen: Rosa Lütte (Kassiererin, gleichzeitig Schriftführerin), Christa Maier (Beisitzerin, Abrechnung Krankenkassen und Datenpflege), Gerd Döbelin (Beisitzer, Gruppeneinteilung Trockengymnastik und Organisation), Elisabeth Lütte (Wassergymnastik Gruppeneinteilung und Organisation), Ursula Meier (Interessenvertretung Fibromyalgie und Gruppensprecherin).

„Ohne Gruppensprecher geht hier gar nichts“, appellierte Kathrin Ivenz an die Vernunft der anwesenden Mitglieder der Rheuma-Liga, verzweifelt auf der Suche nach Unterstützung für den komplett überlasteten Sprecherrat. Doch ihre mahnenden Worte lösten sich in Schall und Rauch auf. Am Ende blieb alles wie es war. Der letzte Funke Hoffnung schwand aus den Gesichtern des Vorstands, die Mitglieder machten gute Miene zum bösen Spiel. Ein noch weiter geschrumpfter Vorstand wird mit den Anforderungen immer neu hinzu kommender Mitglieder kämpfen müssen.

Wie sagte doch Kathrin Ivenz zu Beginn: „Das Wohl von 758 Mitgliedern in Bad Säckingen ruht auf zehn Schultern. Nur wenn eine Arbeit gerne gemacht wird, entsteht Motivation.“ Um die Arbeit für die verbleibenden Mitglieder des Sprecherrates zu optimieren, wurde im Oktober ein Stopp des Ausbaus der Wassergymnastikgruppen beschlossen. Wer mit Verordnung an der Wassergymnastik teilnimmt, erhält außerdem künftig die Rückerstattung in einem Betrag, direkt nach Ablauf der Verordnung.

Da der organisatorische Aufwand (bisher nach der etwa zehnten Teilnahme) immens und nicht mehr zu stemmen war, gilt ab sofort die neue Regelung. Wiederholtes Thema an diesem Abend waren auch die immer noch ausstehenden und seit Langem versprochenen Renovierungen der Duschen und Umkleidekabinen im Aqualon. Bedingt durch die aktuellen Umbauarbeiten sei es auch schwierig, an Therapiegeräte zu kommen, berichteten die Gruppensprecher. Kathrin Ivenz versprach diesbezügliche Gespräche mit Franc Morshuis, dem Betriebsleiter Bad des Aqualon.

Die Rheuma-Liga

Die Rheuma-Liga Baden-Württemberg wurde vor 41 Jahren auf Initiative der Krankenkassen gegründet, die erkannt hatten, wie viel Kosten die große Anzahl der Rheumapatienten mit 400 verschiedenen rheumatischen Erkrankungsformen verursacht. Bundesweit hat die Rheuma-Liga über 300 000 Mitglieder. Die Rheuma-Liga Baden-Württemberg ist mit rund 66 000 Mitgliedern in 80 Arbeitsgemeinschaften (Arge), einer der stärksten Landesverbände. Bad Säckingen ist eine von 80 Arbeitsgemeinschaften.