Fast hätte man glauben können, es würde nie wahr werden: 21 Jahre nach der Schließung der Brennet-Weberei im Jahr 1996 eröffneten am Donnerstag mit den Filialen der Discounter Lidl und Aldi die ersten beiden Märkte des Brennet-Areals. Am 7. Dezember folgt das Zoo-Fachgeschäft, am 24. Januar 2018 mit dem Schmidts Markt der dritte Markt. Der Weg zum Ziel war ein langer, steiniger: Ein Rechtsstreit des Lebensmittelkonzerns Rewe mit der Stadt, Streit wegen Zuschüssen aus dem Landessanierungsprogramm zwischen Stadt und Investor Stephan Denk, 2003 die komplette Neuplanung des Brennet-Areals, Ende 2016 Zustimmung des Gemeinderats zum Bebauungsplan des Wohn- und Gewerbeparks.
Zehn Jahre hatten sich die Schmidts Märkte, die sich seit 2007 für das Gelände interessierten, um dort einen Edeka-Lebensmittelmarkt zu realisieren, gedulden müssen. Am Donnerstag war bei Kunden und Mitarbeitern der Aldi- und Lidl-Filialen nur noch Euphorie zu spüren. Am Tag zuvor ging der laufende Betrieb in den alten Filialen noch vonstatten, in den neuen wurde bis spät in die Nacht gearbeitet, morgens um 5 Uhr am Eröffnungstag nochmals letzte Hand angelegt. Große Erwartungshaltung bei Kunden und Mitarbeitern gleichermaßen.
Wie würde das neue Ladenkonzept angenommen werden? Die Kunden stürmten bereits morgens um 8 Uhr beide Märkte und waren begeistert. Beide Märkte verfügen in den neuen Räumen über eine Verkaufsfläche von rund 1000 Quadratmetern, haben rund 1500 bis 1600 Produkte im Angebot plus der laufend wechselnden Angebotsware. Was mit den bisherigen Räumen von Aldi und Lidl geschehen wird, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest. Aldi hat aktuell 19 Mitarbeiter und will auf 22 aufstocken, Lidl hat aktuell 42 Mitarbeiter und will auf 50 aufstocken. Wie ist das, die Konkurrenz direkt Tür an Tür zu haben? Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen: "In der Bauphase sind wir echt zusammengewachsen – es ist sehr harmonisch", sagt Daniel Zimmermann, Regionalverkaufsleiter Aldi Süd, und lacht.