Ein Tag, den es in jeder Gemeinde alle acht Jahre nur einmal gibt – der Wahlsonntag für die Bürgermeisterwahlen. In Albbruck standen drei Kandidaten zur Wahl, der amtierende Bürgermeister Stefan Kaiser (55 Jahre), Manfred Vogelbacher (32) und Kilian Kronimus (58), Mitglied der Ökologisch Demokratischen Partei. Am Ende gab es ein klares Ergebnis: Stefan Kaiser erzielte 76,9 Prozent der Stimmen, Manfred Vogelbacher kam auf 18,7 Prozent und Kilian Kronimus auf 4,1 Prozent. Die Stimmen wurden im Rathaus ausgezählt und anschließend, gegen 19 Uhr, in der Gemeindehalle offiziell bekannt gegeben.

„Es war ein friedlicher und freundlicher Wahlkampf“, stellte Günter Kaiser, stellvertretender Bürgermeister und Wahlausschuss-Leiter fest. „Es gab keinerlei Zwischenfälle oder Vorkommnisse.“ Er freute sich, bei der Feststellung des Endergebnisses zahlreiche prominente Gäste begrüßen zu können, unter ihnen der Bundestagsabgeordnete Felix Schreiner (CDU), die Landtagsabgeordneten Sabine Hartmann-Müller (CDU) und Niklas Nüssle (Grüne), Landrat Martin Kistler, zahlreiche Bürgermeister aus der Nachbarschaft und Altbürgermeister Gernot Strohm.

Landrat Martin Kistler gratuliert dem Albbrucker Bürgermeister Stefan Kaiser zu seiner Wiederwahl.
Landrat Martin Kistler gratuliert dem Albbrucker Bürgermeister Stefan Kaiser zu seiner Wiederwahl. | Bild: Manfred Dinort

In seinem Grußwort bedankte sich Martin Kistler bei den beiden Mitbewerbern, dass sie den Mut hatten, sich zur Wahl zu stellen und es damit den Bürgerinnen und Bürgern ermöglicht hätten, „eine echte Wahl zu treffen“. Zur Wiederwahl des amtierenden Bürgermeisters sagte er: Dass die Gemeinde schon bisher einen guten Bürgermeister hatte, könne an der erfolgreichen Entwicklung der Gemeinde abgelesen werden. Aber trotz der Fülle an Aufgaben sei er immer „ein Mensch unter Menschen“ geblieben, der aber auch bereit gewesen sei, schwierige Positionen zu vertreten. „Ich freue mich sehr über das eindeutige Ergebnis“, sagte er.

Anerkennende Gratulationen

Im Namen aller Bürgermeister gratulierte der Laufenburger Bürgermeister Ulrich Krieger. Der Gewinner des Tages sei nicht nur der amtierende Bürgermeister, sondern auch die demokratische Staatsform mit ihrem Wahlrecht, erklärte er. Felix Schreiner würdigte das gute Miteinander in der Gemeinde. Nur so sei es möglich gewesen, auch in schwierigen Zeiten, wie nach dem Ende der Papierfabrik, wieder Tritt zu fassen. Auch Sabine Hartmann-Müller sagte, dass die Wahlen Ausdruck einer lebendigen Demokratie seien. Sie bot der Gemeinde ihre Unterstützung an, als Mitglied des Landtages sei sie gerne bereit, als „heißer Draht“ für eine gute Verbindung nach Stuttgart zu fungieren. Niklas Nüssle dankte ebenfalls den beiden anderen Kandidaten für ihren Mut, sich aufstellen zu lassen und damit eine echte Wahl zu ermöglichen. Mit einem Blick auf die anstehenden Großprojekte der Gemeinde sagte er: „Albbruck liegt nicht nur beim Alphabet ganz vorne.“ Gerhard Schreiber übermittelte die Glückwünsche der Albbrucker Vereine. Er dankte allen, die heute ihre Stimme für den amtierenden Bürgermeister abgegeben hatten und damit einem erfolgreichen Bürgermeister eine weitere Amtsperiode ermöglicht hätten. Er lobte die gute Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren und er hoffe, dass es so bleiben werde. „Anders kann ich es mir auch gar nicht vorstellen“.

Als Letzter trat Wahlsieger Stefan Kaiser ans Rednerpult. Auch er dankte den beiden anderen Kandidaten, die mit ihrem Engagement eine echte Wahl ermöglicht hätten. Für ihn selbst seien die letzten Tage vor der Wahl äußerst anstrengend gewesen, da sei er sehr dankbar für jede Unterstützung gewesen, vor allem seitens seiner Familie. In der Vergangenheit habe er oft die Erfahrung gemacht, dass man es nicht jedem recht machen könne, aber da müsse man auch die Kraft haben, das durchzustehen. Großes Lob hatte er für die Vereine, „die viel zum Wohl der Gemeinde beitragen“. Diese gute Zusammenarbeit möchte er auch in Zukunft fortsetzen. Das Leben im Ort müssten die Menschen aber selbst gestalten, „nur gemeinsam können wir für unsere Gemeinde eine gute Zukunft auf den Weg bringen.“ Er persönlich sei gewohnt, Klartext zu sprechen. Nur so komme man zu guten Lösungen. Es dürfe aber auch nicht sein, „dass der Bürgermeister an allem schuld ist, wenn mal was nicht so gut läuft“, aber er stehe jederzeit für einen kritischen Dialog zur Verfügung. Einen ausdrücklichen Dank sprach er an seinen Vorgänger Gernot Strohm aus, der ihn vor sechzehn Jahren ermutigt hätte, sich zur Wahl zu stellen und seine Nachfolge anzutreten. Dann gab er ein Versprechen ab: „Ich werde die nächsten acht Jahre dafür nutzen, die anstehenden Aufgaben zum Wohle der Gemeinde abzuarbeiten.“

Enttäuschung und Zufriedenheit

Im Gespräch mit dem SÜDKURIER äußerten sich beide Mitbewerber zum Wahlergebnis. Kilian Kronimus bezeichnete sein Wahlergebnis als äußerst enttäuschend. Offensichtlich sei seine Initiative zur Einrichtung eines Ärztehauses bei den Wählern nicht angekommen. „Ich habe mein Ziel in keinerlei Hinsicht erreicht.“ Als enttäuschend bezeichnete er auch die geringe Wahlbeteiligung. Seiner Familie und seiner Partei danke er für die Unterstützung bei seiner Kandidatur.

Manfred Vogelbacher äußerte sich zufrieden über sein Ergebnis. „Klar war von Anfang an, dass es nur einen Favoriten gibt.“ Aber die Wahlbeteiligung hätte besser sein können. Trotzdem habe sich der Einsatz gelohnt. „Für mich war es eine große Erfahrung, für uns alle war es ein wichtiger Beitrag für die Demokratie und die Politik.“ Er wünsche dem wiedergewählten Bürgermeister eine gute und erfolgreiche dritte Amtszeit.

Lothar Schlageter, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler, erklärte: „Wir gratulieren Herrn Kaiser zur Wiederwahl und erwarten von Ihm Offenheit und Verständnis im Miteinander mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie dem Gemeinderat. Für die Erfüllung der anstehenden Aufgaben wünschen wir ihm weiterhin eine glückliche Hand.“

Die Wahl zum Nachlesen:

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