Es ist eine große Aufgabe, die der Abwasserzweckverband „Vorderes Albtal“ derzeit umsetzt: die Sanierung und Erweiterung der Albbrucker Kläranlage. Die Arbeiten schreiten voran, informierte Verbandsvorsitzender und Bürgermeister Stefan Kaiser, in der Hauptversammlung des Verbands. Doch es gibt noch einiges zu tun.
Bei den Bauarbeiten geht es um das Technikgebäude, das einmal die Steuerungsanlagen aufnehmen wird. Zwischenzeitlich wurden mit den Dach- und Fassadenarbeiten begonnen, derzeit werden die Blitzschutzmaßnahmen eingerichtet. Die Fenster und Außentüren wurden bereits komplett eingebaut. Eingebaut ist auch das Rolltor zur Verladestelle des Schlammes sowie die in der Halle liegende Krananlage. Vergeben wurden inzwischen die Aufträge für die Fliesenarbeiten und die abgehängte Decke. Als nächstes müssen die Betonsanierungen der Nachklärbecken sowie die neuen Einlaufbecken ausgeschrieben werden.
Etwas kompliziert verläuft hierzu das Vergabeverfahren, da diese Einlaufbauwerke patentrechtlich geschützt sind und daher nur von einem einzigen Anbieter geliefert werden, der Firma Hydrograf, Dresden. Für diese Leistung könne daher keine öffentliche Ausschreibung vorgenommen werden. Hier müsse, so Stefan Kaiser, eine direkte Beauftragung durch das Planungsbüro „Weber Ingenieure“ erfolgen. Bedauerlich fand er, dass vom Planungsbüro im Vorfeld nie auf diesen Sachverhalt hingewiesen wurde. Allerdings, so Stefan Kaiser, werde es zeitlich kaum möglich sein, nochmals eine Umplanung vorzunehmen, da derzeit mit Lieferzeiten um die fünf Monate gerechnet werden müsse. „Wir bitten daher die Verbandsversammlung, den jetzt eingeschlagenen Weg mitzugehen und die vorgeschlagene Vergabe mitzutragen“, so der Verbandsvorsitzende.
Verbandsrechnerin Julia Dannenberger stellte den Jahresabschluss 2021 vor. Dabei ergab sich folgendes Bild: Die Summe der ordentlichen Erträge betrug knapp 1,2 Millionen Euro, die Summe der ordentlichen Aufwendungen rund 1,15 Millionen Euro. Damit verblieb ein ordentliches Ergebnis in Höhe von 50.521 Euro, Geld, das den Rücklagen zugeführt werde. Das Sachvermögen auf der Aktivseite beträgt 2,7 Millionen Euro. Insgesamt müssen aber noch fast 30 Gewerke mit einer Auftragssumme von knapp 2,6 Millionen Euro vergeben werden, fast 15 Prozent mehr als ursprünglich veranschlagt wurde.
Langwierige Verhandlungen
„Es wird nicht ganz einfach sein, das Klärwerk fit zu machen und es zu eine der modernsten Anlagen im Land umzuwandeln“, erklärte Stefan Kaiser. Dabei erinnerte er auch an die langwierigen Verhandlungen mit der ehemaligen Besitzerin der Kläranlage und der Papierfabrik, der bayrischen Karl-Gruppe. Jetzt gelte es, die Anlage zu sanieren, zu modernisieren, Zuschüsse zu generieren und alles mit eigenem Personal in Betrieb zu halten – aus seiner Sicht „ein Meilenstein für den Zweckverband und die Gemeinde Albbruck“. Mit der offiziellen Inbetriebnahme der neuen Anlagen sei 2025 zu rechnen.
In der Sitzung wurde auch ein Nachfolger für den stellvertretenden Vorsitzenden Carsten Quednow gewählt, dessen Amtszeit zum Ende des Monats ausläuft. Neuer Stellvertreter wurde Timo Prause, Bürgermeister von Dogern. Stefan Kaiser lobte Quednow, der von Anfang an dabei gewesen sei und stets „korrekt, zuverlässig und konstruktiv“ seinen Beitrag geleistet habe.