2022 brannte – und brannte es immer wieder. In Scheunen, Wohngebäuden, Silos, Bauernhöfen. Und auch ein Waldbrand in Schonachbach hat die Region erschüttert und die Einsatzkräfte in Atem gehalten.
Rauchwolken über der Waldkulturscheune
Schon zu Jahresbeginn, am 8. Januar, mussten 49 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Villingen und den Ortsteilen Pfaffenweiler, Tannheim und Herzogenweiler ausrücken, um im verschneiten Wald bei den Villinger Spitalhöfen einen Brand zu löschen.

„Auf der Anfahrt sahen wir schon dichte Rauchwolken und offene Flammen, die aus dem Dach schlugen“, sagte Einsatzleiter Andreas Leute damals dem SÜDKURIER.
Und eins wussten die Einsatzkräfte von Anfang an: ‚Dass es da nur kleine Wasserleitungen vor Ort gibt, das Wasser reicht nicht für einen großen und lange dauernden Löscheinsatz“, so Markus Megerle.

Das Feuer konnte trotzdem schnell eingedämmt, die Brandursache aber nicht abschließend geklärt werden.
Kaum zu bändigendes Feuer in Schwenningen
8. Juni, 15 Uhr: Über der Schwenninger Innenstadt hing eine riesige Rauchwolke. In der Lessingstraße um Nummer 18 war ein Feuer ausgebrochen, dass schnell auf die benachbarten Häuser übergriff.

Gut zwei Stunden kämpften rund 80 Einsatzkräfte. Inmitten der dicht bebauten Innenstand mit dem Brand. Denn: Das Feuer schien kaum zu bändigen.
Einsatzkräfte, wie Feuerwehr-Kommandant Christian Krause, sagte einen Tag später – dass sie eigentlich nie richtig zu Hause waren.

Dass der eigentliche Brand zwar nach gut zwei Stunden gelöscht war. Die Einsatzkräfte in der Nacht aber erneut ausrücken mussten, um Glutnester zu bekämpfen. Auch in einer Zwischendecke war noch mal ein Feuer ausgebrochen.
43 Menschen obdachlos
43 Menschen, darunter viele Geflüchtete, wurden durch den Brand obdachlos. Viele kamen vorübergehend im Parkhotel unter. Andere in der städtischen Notunterkunft.

Der Schaden wurde noch am Abend des Brandes auf über eine halbe Million Euro geschätzt. Verantwortliche für den Großbrand konnten nicht ermittelt werden, teilte Polizeisprecher Jörg-Dieter Kluge dem SÜDKURIER mit.
Die Polizei geht aber von fahrlässiger Brandstiftung im L-förmigen Hinterhof der Gebäude aus.
Ein Waldstück in Flammen
Nur knapp eine Woche später, am Sonntag, 19. Juni, mussten mehr als 100 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Triberg, Schonach und Umgebung ausrücken, um einen Waldbrand in Schonachbach zu bekämpfen.


Was die eigentliche Ursache für den Brand bei Schonachbach war, ließ sich nicht genau sagen, teilte Polizeisprecher Uwe Vincon mit.

Die Polizei lagen jedenfalls keine Hinweise auf einen Straftatbestand vor, etwa dass dort gezündelt worden wäre. Als Brandursache wurde die Trockenheit vermutet.
Haus an der B33 in St. Georgen brennt
Direkt neben der Bundesstraße 33 brannte am 28. Juli 2022 ein Wohnhaus. Lichterloh.

Personen kamen nicht zu Schaden, zeitweise musste ein angrenzender Discountmarkt evakuiert werden.

Das Feuer hatte sich in Windeseile durch das gesamte Gebäude gefressen und Schaden in Höhe von rund 400.000 Euro verursacht. Für den Brand verantwortlich war ein technischer Defekt.

Das abgebrannte Haus soll Anfang 2023 abgerissen und anschließend wieder aufgebaut werden. Wie es der italienischen Familie geht, die darin lebte, lesen Sie hier.
Höfe brennen den Sommer über
Im Sommer brannte es auf Bauernhöfen in der Region immer wieder. Erst vernichtete ein Großbrand den Hölzlehof bei Blumberg am Samstag, 9. Juli fast komplett, dann brannte in der Nacht auf Samstag, 13. August, bei Neuhausen ob Eck eine Scheune ab.

Es folgten: Ein Brand in einer Lagerhalle zwischen Immendingen und Ippingen (14.August), brennende Holzstapel und Heuballen zwischen Bittingen und Wehingen (15. August), eine weitere brennende Scheune (26. August), eine landwirtschaftlich genutzte Halle in Tuttlingen, die abbrannte (26. September).

Und in der in der Nacht zum Freitag, 6. Oktober, brannte es auf dem Trossinger Eschbachhof. Besonders tragisch: In den Flammen starben mehr als 100 Tiere.

Bis in den Oktober hinein hielten die rätselhaften Brände die Region in Atem.
Tatverdächtige in Haft
Die Polizei hat daraufhin eine eigene Ermittlergruppe eingesetzt und zwei Tatverdächtige in Untersuchungshaft genommen. Die Ermittlungen – auch zum Motiv – dauern an. Doch es scheint, als sei der Brand im Eschbachhof der Serie nicht zuzuordnen.