Wenn Martina Wiemer an die Menschen in der Ukraine denkt, geht es ihr so wie wohl den meisten: „Man fühlt sich so hilflos.“ Gegen genau jene Hilflosigkeit ein gemeinsames Zeichen setzen soll eine Menschenkette am Mittwoch, 2. März, um 17 Uhr entlang der Brigach in Donaueschingen.

„Es wird in Russland keinen interessieren, ob wir an der Brigach stehen oder nicht. Aber wir können zeigen, dass uns Demokratie und Frieden wichtig sind.“
Martina Wiemer

Das Ganze ist – und das ist Martina Wiemer wichtig zu betonen – weder eine Aktion der SPD-Fraktion, der sie im Gemeinderat angehört, noch der Evangelischen Erwachsenenbildung Villingen, dessen Leiterin Karin Nagel mit ihr gemeinsam die Veranstaltung angemeldet hat.

Ein Wunsch aus allen Fraktionen

In allen Fraktionen habe der Wunsch bestanden, ein Zeichen zu setzen, ebenso wie auch bei vielen Bürgern. „Es musste einfach schnell gehen, denn schließlich muss jemand beim Ordnungsamt unterschreiben. Das war dann eben ich“, sagt Martina Wiemer. Als öffentliche Versammlung muss eine Menschenkette spätestens 48 Stunden vorher angemeldet werden, und man habe die Aktion unbedingt in dieser Woche stattfinden lassen wollen.

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Eine Aktion von Bürgern für Bürger – so möchte Martina Wiemer die Menschenkette verstanden wissen. Die Friedensdemonstranten wollen sich von der Schützenbrücke bis zum Alten Festhallenplatz aufreihen.

Ein Bedürfnis aus der Hilflosigkeit heraus, wie sie sagt. „Man kann ja eigentlich nichts tun, außer zu spenden und auf die Straße zu gehen. Es wird in Russland keinen interessieren, ob wir an der Brigach stehen oder nicht. Aber wir können zeigen, dass uns Demokratie und Frieden wichtig sind.“

Nach einer Begrüßung soll gemeinsam der Menschen in der Ukraine gedacht werden, womöglich mit Musik über eine Anlage. Das Ende der Veranstaltung ist für 17.3 Uhr geplant.

Bräunlinger Stadthalle erstrahlt blau-gelb

Ebenfalls am Mittwoch setzt die Stadt Bräunlingen ein Zeichen, wie Bürgermeister Micha Bächle mitteilt: Um 19.30 Uhr ist vor der Stadthalle ein Friedensgebet mit kurzer Ansprache geplant. Veranstalter ist die Stadt Bräunlingen.

„Wir werden zudem die Stadthalle in den Farben der Ukraine illuminieren“, kündigt der Bürgermeister an. Teilnehmer sollten bitte eine Maske tragen und ein weißes Licht mitbringen, das als Zeichen des Friedens entzündet werden soll.

Mahnwache vor dem Hüfinger Rathaus

In Hüfingen wird am Donnerstag, 3. März, von 16 bis 17 Uhr Solidarität bekundet: Der SPD-Ortsverein organisiert eine Mahnwache mit Friedensdemo vor dem Rathaus. Es ist die erste Aktion der seit einem Monat amtierenden Ortsvereins-Doppelspitze Henrieke Knust und Mete Ünal.

„Wir stehen stellvertretend für all jene, die ihre Meinung nicht frei äußern können.“
Mete Ünal, SPD-Vorsitzender

Man wolle zeigen, dass die Hüfinger den russischen Angriff nicht einfach hinnehmen, sagt Mete Ünal. „Wir stehen Seite an Seite mit den Menschen aus der Ukraine – gerade auch mit jenen, die hier in Hüfingen leben.“ Mete Ünal betont das hohe Gut der freien Meinungsäußerung.

Henrieke Knust und Mete Ünal bilden die neue Doppelspitze des SPD-Ortsvereins Hüfingen. Ihre erste Aktion ist die Friedensdemo vor dem ...
Henrieke Knust und Mete Ünal bilden die neue Doppelspitze des SPD-Ortsvereins Hüfingen. Ihre erste Aktion ist die Friedensdemo vor dem Rathaus. | Bild: SPD-Ortsverein Donaueschingen

„Wir stehen stellvertretend für all jene, die ihre Meinung nicht frei äußern können.“ Damit seien auch explizit die jungen Menschen gemeint, die in Russland gegen den Krieg demonstrieren und in den vergangenen Tagen zu Tausenden festgenommen wurden.

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Der SPD-Vorsitzende bittet darum, Teelichter mitzubringen, die als Zeichen des Gedenkens entzündet werden sollen. Die Veranstaltung findet unter AHA-Bedingungen (Abstand, Hygiene, Alltagsmasken). Die Organisatoren freuen sich außerdem über weitere Redebeiträge. Bei Interesse und Rückfragen sind Knust und Ünal unter der E-Mail Adresse vorstand@spd-huefingen.de zu erreichen.