Nun ist es soweit: Stück für Stück gräbt sich der große violette Abrissbagger in das frühere Gebäude der Teestube. Das Graffiti, das den markanten Kopf mit grüner Punk-Frisur auf dem Haus in der Singener Hauptstraße zeigte, ist am Donnerstagmittag, 30. März, schon halb verschwunden. Damit geht ein Abriss zu Ende, der schon im Winter im Innern des Gebäudes begonnen hatte.
Auch die Nebengebäude und Schuppen im Hinterhof des früheren Teestuben-Hauses sind schon seit längerem verschwunden. Die selbst verwaltete Einrichtung für Jugendliche und junge Erwachsene hatte ihr altes Quartier schon im Januar, kurz nach der Weihnachtspause, freigegeben. Die Stadt errichtet ein neues Gebäude im Bereich der Obdachlosenunterkunft in der Bahnhofstraße, das die Teestube nutzen soll – so hat es der Gemeinderat nach einigen Diskussionen über die Kosten beschlossen.
Frühere Teestube gehört zum Sanierungsgebiet Scheffelareal
Das frühere Gebäude der Teestube in der Hauptstraße weicht für das Neubauprojekt Scheffelareal. Dieses soll einmal den größten Teil der Fläche zwischen Scheffel-, Bahnhof-, Haupt- und Hegaustraße einnehmen. Als Vorarbeit für die Neugestaltung war schon vor Jahren das Conti-Hochhaus an der Ecke von Bahnhof- und Hauptstraße abgebrochen worden. Auch die frühere Gärtnerei Stetter ist bereits verschwunden.
Vorgesehen ist auf dem Gelände eine Bebauung mit Wohnungen und Gewerbeeinheiten. Zuletzt war in Sitzungen von Gemeinderat und Ausschüssen von etwa 150 Wohnungen die Rede, die auf dem Gelände entstehen sollen. Die erste Baugenehmigung hat die Stadtverwaltung bereits im Oktober erteilt. Sie bezieht sich auf ein langgezogenes Bauwerk, das sich wie ein Riegel entlang der Hauptstraße ziehen soll – mit sechs Stockwerken Höhe und etwa 70 Metern Länge. Dahinter, auf der straßenabgewandten Seite, soll eine parkähnliche Anlage entstehen, für die das neue Gebäude auch als Schallschutz dienen soll. Dafür muss allerdings auch der bestehende Riegelbau in der Hauptstraße 8 und 8a weichen.