Gute Nachrichten für Elektro-Fans: Das Gute-Zeit-Festival geht am Samstag, 18. September, an den Start. „Es ist eines der wenigen Festivals, die in diesem Jahr stattfinden“, sagt Kay Brüggemann von der Gute-Zeit-Entertainment GbR.
Er und sein Mitstreiter Ümit Dagdelen sind froh, dass sie die Veranstaltung in diesem Jahr ausrichten können. Denn im vergangenen Jahr hatte das Festival aufgrund der Pandemie abgesagt werden müssen. Lange war es unsicher, ob sie nun die Großveranstaltung aufgrund der Corona-Auflagen durchführen können.
Geimpft, Getestet oder Genesen zur Party im Stadion
„Wir haben fest daran geglaubt, dass es stattfinden kann. Jetzt haben wir grünes Licht bekommen, natürlich unter Auflagen“, so Brüggemann. Die Veranstalter scheuen den zusätzlichen Aufwand nicht, auch wenn er Mehrkosten verursacht. Denn „das Festival ist unsere Leidenschaft“, meint Kay Brüggemann.

„Unseren Termin haben wir extra weit nach hinten gelegt. In der Hoffnung, dass die Impfquote bis dahin weiter gestiegen ist“, sagt Ümit Dagdelen. Beim Gute-Zeit-Festival im Bodensee-Stadion gilt auf jeden Fall die 3G-Regel, die besagt, dass Teilnehmer entweder geimpft, getestet oder genesen sein müssen. Für diejenigen, die Tests benötigen, reiche dabei ein normaler Antigen-Test im entsprechenden Zeitfenster aus.
Wer den entsprechenden Nachweis beim Einlass auf das Veranstaltungsgelände nicht erbringen kann, „wird weggeschickt“, kündigt Alex Kreth an. Er wurde für das Festival mit der Produktionsplanung beauftragt. Erleichtert ist er aufgrund der Entscheidung der Landesregierung.
Damit kein Gedränge entsteht: Besucherzahl auf 10.000 begrenzt
„Sportstätten dürfen theoretisch zu 50 Prozent gefüllt werden“, sagt er. Das Bodensee-Stadion sei für 23.500 Besucher ausgelegt, ohne Zusatzflächen, so Ümit Dagdelen. Alex Kreth fügt an: „Wir haben die Besucherzahl auf maximal 10.000 beschränkt, auch wenn wir das Gelände um weitere Flächen, wie beispielsweise den Trainingsplatz, ausgeweitet haben.“

Der Grund ist einfach: „Zum einen wollen wir einen Puffer, zum anderen wollen wir eine gemütliche, persönliche Atmosphäre und Gedränge vor der Bühne vermeiden.“ Deshalb haben die Veranstalter auch insgesamt vier Bühnen im Stadion verteilt geplant. Eines wünschen sich die Veranstalter aber noch: „Wir hoffen, dass die Maskenpflicht noch fällt. Das wäre ein Traum“, so Brüggemann.
„In Sachen Live-Künstler haben wir eine Schippe draufgelegt“: Das Programm des Festivals
Elektro, Hip-Hop und Musik der 80er- und 90er-Jahre stehen bei diesem Festival im Vordergrund. „Top-Act auf der Hauptbühne ist Boys Noize, ein internationaler Top-Star, der auf jeder großen Bühne von Elektro-Festivals gesetzt ist“, kündigt Ümit Dagdelen an. Bekannt sei er für seine Remixes, also Neuabmischungen, internationaler Künstler, wie beispielsweise Madonna.
Das Gute-Zeit-Festival am 18. September
„In Sachen Live-Künstler haben wir eine Schippe draufgelegt“, meint Kay Brüggemann und spricht beispielhaft von dem bekannten deutschen Rapper Chefket. Um mehrere Bühnen gleichzeitig bespielen zu können, sei man auch eine Kooperation mit dem angesagten Züricher Hive Club eingegangen. Dieser sorge für Musik an der Rakete-Bühne.
Und was ist mit dem Lärm?
Jüngst hatten sich während der Sommerwiese, ebenfalls im Bodensee-Stadion, Menschen von der anderen Seeseite wegen Lärm beschwert, wie der SÜDKURIER berichtete. Dazu sagen die Gute-Zeit-Veranstalter: „Unsere Veranstaltung ist genehmigt und wir halten uns an die Regeln.“ Alex Kreth ergänzt: „Die Lautstärke wird geregelt und gemessen und es werden Protokolle geführt.“ Ümit Dagdelen führt die Lärmbeschwerden auf die „wilden Partys“ zurück und fügt an: „Im Gegensatz dazu ist bei uns alles geordnet und verläuft in geregelten Bahnen. Vor Mitternacht ist Schluss mit Musik.“
Gleichzeitig bricht er eine Lanze für die junge Generation: „Sie wurde von Anfang an hinten angestellt, auch beim Impfen. Immer musste sie zurücktreten und sucht jetzt Möglichkeiten, um Spaß zu haben. Die Jugendlichen sind die, die die ganzen Schulden zurückzahlen müssen und für unsere Rente sorgen, da sollten sie auch ein bisschen Spaß haben dürfen.“
Bezüglich des Veranstaltungsortes, dem Bodensee-Stadion, merkt Kay Brüggemann an: „Weiter weg von Wohnbebauung kann man gar nicht mehr sein.“ Alex Kreth, der beruflich in ganz Europa herumkommt, meint, Konstanz zeichne sich gerade durch die Vielfalt kultureller Angebote aus – eine Rarität für eine Stadt dieser Größenordnung.
Kein Bargeld aus Hygienegründen
Geordnet, geregelt und vor allem Corona-konform solle das Gute-Zeit-Festival verlaufen. Bezüglich der Hygiene gibt es beim Festival eine Besonderheit: „Es ist keine Bargeldzahlung im Stadion möglich“, kündigt Alex Kreth an. Stattdessen könnten die Besucher beim Einlass oder online von zu Hause eine entsprechende Karte mit Geld aufladen.
„Das ist zum einen hygienischer und zum anderen geht es schneller“, so Kreth. Die Restbeträge auf den Karten würden letztlich zurück überwiesen. Damit ginge bei den Essens- und Getränkeständen kein Bargeld von Hand zu Hand.
Apropos Stände: „Wir haben mehr Gastrostände in diesem Jahr und das Angebot um vegane Speisen ergänzt“, sagt Kay Brüggemann. „Mit Ignaz, Heimathafen und Tino Schumann vom Gasthaus Adler haben wir drei lokale Größen dabei“, sagt er.