Bummeln, stöbern, informieren und genießen: Das steht wieder auf dem Programm des verkaufsoffenen Sonntags in Konstanz, der am 8. Oktober stattfindet. Die letzte derartige Veranstaltung war im Juni 2023 und wurde vom Stadtmarketing als Erfolg beschrieben.
Es gibt auch im Oktober viel zu erleben: In den Konstanzer Geschäften gibt es zwischen 13 und 18 Uhr die neue Herbstmode zu entdecken, beim Bio- und Regionalmarkt präsentieren sich die Erzeuger, der Altstadtflohmarkt bietet wieder allerlei Gebrauchtes, und Stadtführungen und Besichtigungen der historischen Stadttürme ermöglichen einen Blick in die Geschichte.
- Bio- und Regionalmarkt: Die Stände des Bio- und Regionalmarkts, der als Anlass für den verkaufsoffenen Sonntag gilt, sind von 12 bis 18 Uhr im Konzil und auf der Mole davor aufgebaut. Dort gibt es saisonale und regionale Lebensmittel in Bio-Qualität direkt von den Erzeugern. Die Besucher erhalten die Möglichkeit zum Austausch mit diesen. „Von Apfelsaft, Bauernbrot und Spirituosen über Getreideprodukte aus dem Hegau, Honig und Käse bis hin zu Erzeugnissen vom Rind vom Bodensee und Teigwaren sind regionale Bio-Produkte für jeden Geschmack zu finden“, erklärt Lara Nerpel, Bereichsleiterin Stadtmarketing der Marketing und Tourismus Konstanz (MTK).
„Wer neben kulinarischen Köstlichkeiten auch Produkte für den täglichen Bedarf sucht, findet eine breite Auswahl an Artikeln wie lokal hergestellte Wasch- und Reinigungsmittel, Bienenwachstücher und Kerzen“, ergänzt sie. Eine Wissensvermittlung zur Bio-Zertifizierung rundet das Angebot ab. „Es sind nicht nur Erzeuger da, sondern auch das Lebensmittelhandwerk, also die gesamte Wertschöpfungskette. Wir sind darauf eingestellt, mit dem Verbraucher zu kommunizieren“, betont Rainer Grimminger von der Bio-Musterregion Bodensee. - Bio-Mobil: Mit dabei ist auch das Bio-Mobil, das für zwei Wochen in Konstanz zu Besuch ist. Es steht von Donnerstag, 28. September, bis Montag, 9. Oktober, täglich von 10 Uhr bis 19 Uhr auf dem Bodanplatz. Es geht zur Kampagne „Grenzenlos Regional – Bio in Europa“. Die EU-geförderte Bildungskampagne bietet mit Aktivitäten wie Informations- und Bildungsangeboten, Spielstraßen, Kochshows, VR-Video-Stationen, weiteren Veranstaltungen und Podiumsdiskussionen die Möglichkeit, sich über die Themen Bio und Nachhaltigkeit zu informieren.
- Altstadtflohmarkt: Bereits das dritte Mal findet der Altstadtflohmarkt auf dem Sankt-Stephans-Platz von 12 bis 18 Uhr statt. Auf fast 90 Standplätzen gibt es für Besucher Einzigartiges und Kurioses unter freiem Himmel zu entdecken. Beim Kinderflohmarkt auf dem Hof der Stephansschule dürfen die Kleinen kostenlos und ohne vorherige Anmeldung ihre Decken ausbreiten und ihre Schätze anbieten.
- Präsentationen und Führungen: Auf dem Augustinerplatz präsentieren sich die Kreisverkehrswacht und die Feuerwehr. Der Rheintorturm mit seinem Fasnachtsmuseum hat ebenfalls geöffnet. Im Schnetztor gibt es Führungen. Im Pulverturm können sich Kinder schminken lassen und es steht dort ein Basteltisch. Eine Turmführung und ein Platzkonzert des Fanfarenzugs Niederburg stehen ebenfalls auf dem Programm. Angeboten werden zudem kostenlose Stadtführungen. Um eine vorherige Anmeldung bei der Tourist-Information im Bahnhof wird gebeten.
„Das Regionale ist das Wichtigste für uns“
Wichtig ist den Veranstaltern vor allem der Regionalmarkt. „Es ist wichtig für uns Landwirte, dass wir einen Platz bekommen, wo wir uns zeigen können. Wir freuen uns darauf. Es gibt ja nicht mehr so viele von uns“, erklärt der Litzelstetter Thomas Romer, Mitglied im Verein Gutes vom See. „Das Regionale ist das Wichtigste für uns. Wir laden alle ein, zu probieren und Fragen zu stellen, die sie schon immer stellen wollten“, ergänzt er. Romer wagt eine düstere Vorhersage: In rund 20 Jahren werde es nur noch rund zehn Landwirte in der Region geben.
„Wenn es euch nicht mehr gibt, vermisst man euch. Die Lebensmittel werden dann über Hunderte Kilometer angekarrt – was für ein Wahnsinn“, entfährt es MTK-Chef Eric Thiel. „Wenn es hier keine Salatfelder und Apfelbäume mehr gibt, weil sie der Verbraucher absägt, dann wird es hier anders aussehen“, warnt Philipp Riedlinger von Gutes am See. „Wir haben hier eine Vielfalt, die keine Region in Deutschland hat“, betont sein Vater Jürgen. „Von hier gibt es inzwischen Kräutertees und verschiedene Eissorten. Etwas, das man sich früher gar nicht vorstellen konnte“, sagt er.
Bitte an die Besucher: Geht in die kleinen Gassen!
Und was wird aus Sicht des lokalen Handels empfohlen? „Es ist mir immer ein Anliegen, die kleinen Gassen zu besuchen“, erklärt Daniel Hölzle, Vorsitzender des Treffpunkts Konstanz. Besucher könnten dort einiges entdecken. Er empfiehlt den Besuch etwa der Zollernstraße und der Neugasse. „Dort gibt es neue Geschäfte.“
Auf Nachfrage gesteht er ein, dass ein verkaufsoffener Sonntag im weitesten Sinne durchaus eine Zumutung für die Mitarbeiter darstelle. „Aber es herrscht auch Freude und eine gute Stimmung“, habe er beobachtet. „Abends gibt es immer zufriedene Mitarbeiter. Der Servicegedanke gehört zu uns in Handel und Gastronomie einfach dazu“, ergänzt Hölzle.