Das Theater macht Zirkus

Bild 1: Auf diese Kulturereignisse können sich die Konstanzer 2019 freuen
Bild: Bjørn Jansen

Die Spielzeit des Stadttheaters steht unter dem Motto „Vom Glück des Stolperns“. Passend zum Motto bespielt das Theater von Mitte Juni bis Ende Juli mit drei Stücken ein Zirkuszelt auf KleinVenedig. Mehrere Stücke, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit Zirkus beschäftigen, kommen dort auf die Bühne. Start ist ein Zirkusspiel von Christoph Nix, das Stück „Foottit und Chocolat“ über den ersten schwarzen Clown und seinen weißen Partner. Für ein Rahmenprogramm sorgen der Circus Bügler, dessen Zelt zur Bühne wird, und das Junge Theater mit Workshops für Kinder und Jugendliche.

Vor der Zirkusgala bietet das Theater Beschäftigung mit der Politik: Das Internationale Bodenseefestival wartet mit dem Motto Benelux auf. Dazu passt das Stück „Die Hauptstadt", das das Theater nach dem absurd-ironischen Bestseller von Robert Menasse präsentiert. "Die Hauptstadt" hat am 17. Mai Premiere. Das Datum passt – es liegt neun Tage vor der Europawahl.

Die Südwestdeutsche Philharmonie zieht ins Lustschloss

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Bild: Philharmonie Konstanz

Das Konstanzer Orchester widmet sich der Heimat: Am 4. und 5. Juli präsentiert es mit Schülern der Geschwister-Scholl-Schule und Konstanzern ein musikalisch-theatrales Stück „Daheim – eine Odyssee!“ – und führt es im Lustschloss auf, einem Zelt beim Bodenseeforum. Schauspieler Oliver Wnuk (oben im Bild), der in Konstanz aufgewachsen ist, wirkt dabei mit. Im Lustschloss sollen auch Fans der Rockmusik auf ihre Kosten kommen. In einem "Unlimited spezial" widmet die Philharmonie der Band Queen einen Abend: "Glamrock in Concert" am 11. Juli.

Feministische Punk-Rock-Band aus Russland zu Gast

Pussy-Riot-Frontfrau Maria Alyokhina kommt mit Band nach Konstanz.
Pussy-Riot-Frontfrau Maria Alyokhina kommt mit Band nach Konstanz. | Bild: dpa / Boris Roessler

Für einen Skandal immer gut ist die feministische Punk-Rock-Band Pussy Riot aus Moskau. Markenzeichen der Formation sind die spontanen Auftritte in bunten Sturmhauben und grellen Kleidern. Viele Mitstreiterinnen von Pussy Riot haben Gefängnisstrafen abgebüßt, etwa für den kirchenkritischen Auftritt in der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau 2012. Wer wissen will, was sie draufhaben, kann Maria Alekhina und ihre Kolleginnen mit der Performance "Riot days" am 18. Januar im Kulturladen erleben. Beginn ist 21 Uhr, Verhaftungen sind nicht zu befürchten.

Trödler sprengen wieder die Grenze

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Bild: Scherrer, Aurelia

Jedes Jahr wieder und stets ein Großereignis: Zwischen 80.000 und 100.000 Besucher kommen regelmäßig zum Nachtflohmarkt nach Konstanz, der sich über ein ganzes Wochenende erstreckt. Mit 24 Stunden Dauer, einem Angebot auf neun Kilometern Strecke und dem grenzüberschreitenden Charakter hat das Ereignis ein Alleinstellungsmerkmal. Schnäppchenjäger und Trödelhändler reservieren das Datum in der Regel früh im Kalender. Dieses Jahr findet der Flohmarkt am 29. und 30. Juni statt, Anmeldungen ab Ende Januar.

Im Festival-Angebot klaffen weiter Lücken

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Bild: Rau, Jörg-Peter

Zum fünften Mal ist das Campus-Festival im Uni-Wald am Start. Dabei sein werden der Rapper Rin, das Hamburger Techno-Marching-Ensemble Meute, Blond aus Chemnitz mit einer Mischung aus Indie und Pop sowie die Linzer Rapperin Mavi Phoenix. Ergänzt wird das Line-Up durch eine Zaubershow im Freien. Gefeiert wird am 31. Mai und 1. Juni. Auch die wachsende Fangruppe elektronischer Musik kommt nicht zu kurz: Am 25. Mai findet wieder das Gute-Zeit-Festival im Bodensee-Stadion statt. Zu hören: Lexy & K-Paul, Lexer und Kid Simius.

Rock am See und das Zeltfestival, zwei Großereignisse, die seit 2017 nicht mehr stattfinden und ein großes Publikum hatten, reißen aber nach wie vor eine Lücke ins Unterhaltungsangebot. Es wird nicht leicht sein, sie zu füllen.

Die Kunstnacht als deutsch-schweizerisches Ereignis

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Bild: Jürgen Rössler

Kultur verbindet über Grenzen hinweg. Shampoo, Klamotten und die bessere Schokolade können nicht die einzigen Gründe sein, dass Konstanzer und Kreuzlinger sich jeweils hinter die eigene Staatsgrenze begeben. Am 30. März laden die Kulturämter in Konstanz und Kreuzlingen ein, die Betrachtung von Modernem und Ungewöhnlichem mit einem Spaziergang durch die beiden Städte zu verbinden. Von 18 bis 24 Uhr ist bei der Kunstnacht Zeit genug für Performances und Vernissages – und den Beweis, dass sich Deutsche und Schweizer Relevantes zu sagen haben.

Rückblick: Was sich 2018 bei Kultur und Unterhaltung getan hat

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