Schon jetzt ist die Bewerbung um den Deutschen Schulpreis der Robert-Bosch-Stiftung für die Wutöschinger Alemannschule ein Erfolg. Unter 78 Bewerbern kam sie unter die besten 20. Am Dienstag und Mittwoch besuchte nun ein Expertenteam die ASW, um sich vor Ort ein Bild vom Schulalltag zu machen.

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Und die Experten zeigten sich von der Wutöschinger Schule und ihrem Weg sichtlich beeindruckt. Rektor Stefan Ruppaner sprach hinterher von einem "respektvollen Umgang" der Experten mit Kollegium, Schülern und Eltern: "Das passt zu unserem Leitbild", so Ruppaner. Jury-Mitglieder zeigten sich sehr angetan von der ASW und betonten, dass die gymnasiale Oberstufe "genau zum richtigen Zeitpunkt" komme.

Nach welchen Kriterien wird geprüft?

Sechs Qualitätskriterien werden unter die Lupe genommen: Die Leistung der Schüler, der Umgang mit Vielfalt an der Schule, die Unterrichtsqualität, der achtungsvolle Umgang miteinander, Schulklima, Schulleben und außerschulische Partner sowie die Schule als lernende Institution.

Wie werden die unterschiedlichen Schularten bewertet?

Jurymitglied Helga Boldt betont, dass es gute Bildung in allen Schulformen gebe. Das Thema Leistung sei sowohl an Grund- sowie und Berufsschulen eine Thema. Entscheidend sei die professionelle und reflektierte Herangehensweise. Beim Unterricht komme es auf die Qualität an, egal auf welchem Schultyp. Wichtig sei, dass Schule auch eine lernende Organisation sei. Den Bewerbern um den Schulpreis stehe ein Netzwerk zu Verfügung: "Gute Qualität wird so teilbar gemacht", betont Helga Boldt.

Welchen Eindruck hat die Kommission von der Alemannenschule?

Ralf Dietl, ehemaliger Prozessbegleiter für das pädagogische Qualitätsmanagement an deutschen Schulen in Spanien und Portugal, zeigte sich überrascht, wie viel mehr die Alemannenschule zu bieten hatte, als in der zwölfseitigen Bewerbung stand.

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"Diese Bewerbung wurde hier mit Leben gefüllt, wir haben einen sehr positiven Eindruck." Helga Boldt zeigt sich vor allem vom Zusammenspiel von Gemeinde und Schule angetan: "Das ist eine besondere Qualität, die es in ganz Deutschland selten gibt." Und sie betont, dass der Schritt zur gymnasialen Oberstufe "genau zum richtigen Zeitpunkt" komme, das stehe für die Weiterentwicklung der Schule.

Michael Brenner, Vertreter der Heidehof- sowie der Robert-Bosch-Stiftung, die den Deutschen Schulpreis fördern, meint zum Zusammenspiel von Kommune und Schule: "Das passt hier wie Deckel auf Topf."

Wie wird die Digitalisierung an der Schule eingeschätzt?

"Man erkennt hier die Medienkompetenz", stellt Ralf Dietl fest. Er habe schon 1985 bei der Weiterbildung von Lehrern das Thema Informationstechnik "beackert", jetzt komme es wieder auf. Michael Brenner stellt dazu fest: "Digitalisierung muss an ein didaktisches System angepasst sein." Das sei an der ASW gegeben.

Was sagt die Kommission zu Lernbegleitern und Eltern?

Die Lehrer (Lernbegleiter) seien sehr engagiert, das Verhältnis der Schüler (Lernpartner) zu den Lehrern sei vertrauensvoll. "Und die Eltern tragen das mit", stellt Dietl fest. "Allerdings spüren die Eltern auch den Druck und die Kritik von außen", sagt die Expertin und ehemalige Schulleiterin Elisabeth Strauß. Das System der Chancengleichheit einzuführen sei kein leichter Weg, meint Helga Holdt: "Aber es ist wichtig, dass es im Bildungssystem keine Verlierer gibt."