Die Sorge um das Weilheimer Lädele, verbunden mit dem Appell, es mehr zu nutzen, ist im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung der Genossenschaft gestanden, die hinter dem Lädele steht. Gut 20 Personen waren im Gasthaus „Adler“ zu der Versammlung zusammengekommen. Umsatz und Gewinn des Lädeles sind 2022 im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Ausgaben, vor allem im Personal- und Energiebereich, sind deutlich gestiegen. Die Gewinnsumme ist so bescheiden, dass keine Dividenden ausbezahlt werden, sondern der Betrag nach einvernehmlichem Beschluss auf das neue Jahr übertragen wird, hieß es in der Versammlung.

„Ein Dorfladen kann nur überleben, wenn die Leute auch zum Einkaufen kommen, wir haben ein gutes Sortiment und sind oft nicht teurer als andere, man muss auch die Fahrtkosten berücksichtigen“, sagte Lädele-Leiterin Sonja Friederichs in der Versammlung. Enttäuscht zeigten sie und ihr Team sich auch über die Resonanz im Vorfeld des Bezirksmusikfests.

Der Bestand an Backzutaten sei für diesen Anlass extra aufgestockt worden, aber der Großteil des Mehls und der sonstigen Zutaten für rund 130 bis 140 von den Bürgern gebackene Kuchen, wären schließlich entgegen der Erwartung nicht im Weilheimer Lädele gekauft worden. Bürgermeister Jan Albicker hob in der Versammlung das große, wertvolle Engagement des Lädele-Teams hervor und versicherte, dass die Gemeinde offen für alles wäre, was zum Erhalt des Lädele beitrage.

Was die Grundlage hierfür ist, machte der Bürgermeister unmissverständlich deutlich: „Wenn das Lädele nicht ausreichend genutzt wird, muss sich auch niemand wundern, wenn es irgendwann weg ist.“ Was die Poststelle im Lädele betrifft, beklagte das Lädele-Team immer mehr anfallende Pakete und Arbeiten und im Gegenzug keine angemessene Honorierung der Arbeiten durch die Post. Bürgermeister Jan Albicker sprach mit Blick auf Poststellen von unbefriedigenden Situationen in allen Gemeinden und sieht die Post am Zug, dies zu ändern. Ein großer Lichtblick: Die Photovoltaikanlage auf dem Dach des Lädeles, deren Anschaffung die Gemeinde mit einem zinslosen Darlehen unterstützt hat, wird demnächst montiert. Die Genossenschaft geht davon aus, dass dann die Stromkosten – aktuell rund 700 Euro monatlich – maßgeblich reduziert werden.

Besonders schnell über die Bühne gingen die anstehenden Wahlen: Abgesehen vom Ausscheiden von Bernhard Walde aus dem Aufsichtsrat und dem Nachrücken von Christian Jehle, gab es keine Veränderungen.