Wird in der Kernstadt der Narrenbaum gestellt, weiß jeder in der Stadt Wehr die „fünfte Jahreszeit“ beginnt. Die Lizenz zum Aufstellen haben die Chlosterhöfner Wälder vor über 50 Jahren von der Narrenzunft bekommen. Der Wehrer Elferrat hatte sich anfangs schwer getan die Genehmigung zu erteilen. Es ist sogar verbrieft, dass Mitglieder des hohen närrischen Rates das Ansinnen zunächst mit den Worten „Gönn e weg mit dem Saich, so öbbis bruuche mir it“ ablehnen wollte. Es fand sich aber dann doch eine kleine Mehrheit im Elferrat, die zustimmte.

Heute ist man allenthalben froh, dieses Narrenbaumstellen zu haben als „Entree“ in die närrische Kampagne. Der Auftakt am Samstag mit den Klosterhöfner war jedenfalls vielversprechend. Die Lethargie aus der Pandemie schien jedenfalls verflogen. Die Freude an dem, was auf dem Rathausplatz geboten wurde, war groß und das ganze Tamtam dort machte mächtig neugierig auf das, was man in den nächsten drei Wochen in der Stadt an Närrischem erleben kann. Für die Chlosterhöfner Wälder war das Setzen des fasnächtlichen Wahrzeichens mehr eine routinemäßige Übung als ein übermäßiger Kraftakt. Und doch braucht es vieler zupackender Hände vom Fällen des Baumes bis hin zum Stand. Gut zwanzig Mann hatten die Chlosterhöfner um Neu-Truppführer Denis Schimak im Einsatz.
Diese waren schon am frühen Morgen in den städtischen Forst gefahren, hatten dort einen schönen Baum von stattlicher Größe ausgesucht, gefällt, bis auf die Spitze von allem Geäst befreit und ihn so geschmückt, dass man diesen der Bevölkerung als einen wirklich schönen Narrenbaum präsentieren konnte.
Vor dem Umzug zum Rathausplatz stand aber noch eine feierleiche Zeremonie einer Neuaufnahme bei den Wäldern an: Der bisherige Jungwälder Samuel wurde nach einer „Wälderprüfung“, die sich auf die Kenntnisse des „Wäährerdütsch“ konzentrierte, durch Zeremonienmeister Charly Senn offiziell als Wälder getauft und in die Runde der Chlosterhöfner Wälder aufgenommen.