Mit der Vergabe der Rohbauarbeiten für knapp zwei Millionen Euro gehen Stadt und Gemeinderat einen mutigen weiteren Schritt in Richtung Ärztehaus. Denn noch gibt es keine Förderzusage der Zusage der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Es besteht das Risiko, das die Stadt die Baukosten von insgesamt 7,5 Millionen Euro selber tragen muss.

„Wir haben diese Vergabe fieberhaft erwartet, denn daran hängt die Wirtschaftlichkeit des Projekts“, so Bürgermeister Michael Thater im Gemeinderat. Und tatsächlich gab es gute Nachrichten aus dem Bauamt. Nicht nur das vier wertbare Angebote eingingen – das beste Angebot des Wehrer Bauunternehmens Fien Gmbh lag mit 1,97 Millionen Euro sogar unter der Kostenschätzung von zwei Millionen Euro.

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„Es ist sehr gut, das jetzt schon ein Polster besteht mit Blick auf die steigenden Baukosten“, sagte Paul Erhart (CDU). Skeptisch äußerte sich Stadtrat Hans-Peter Zimmermann (FDP), der sich genauere Informationen zur Kostenschätzung und Planung wünschte.

Diese hätten den Gemeinderäten bereits vorgelegen und hätten zudem im Bauamt erfragt werden können, so Thater. Mehr Transparenz wünschte sich Stadtrat Vito Doria (Grüne): „Wie lange sind diese Preise denn bindend?“ Als einziger Gemeinderat stimmte Doria anschließend gegen die Vergabe.

Stadt erwartet Förderung bis bis zu einer Million Euro

Bereits im Februar wurden die Architektenleistungen für eine Gesamtsumme von knapp 600.000 Euro an das Architekturbüro Müller&Huber in Oberkirch vergeben. „Es ist die erste große Vergabe für das Zukunftsprojekt Ärztehaus Wehr“, so Thater. Die Sicherstellung der Ärzteversorgung sei zu einer bedeutenden Aufgabe der Kommunen geworden – die Stadt habe sich dieser Aufgabe mit dem kommunal getragenen Ärztehaus auf dem Brennt-Areal gestellt.

Im Rahmen den KfW-Förderung rechnete man mit einem Zuschuss von bis zu einer Million Euro. Allerdings wurden Anfang des Jahres vonseiten der neuen Bundesregierung vorerst alle KfW-Förderprogramme eingestellt und nun erst langsam wieder neu aufgelegt.

Ende April habe die Stadt zwei KFW40-Anträge für das Ärztehaus gestellt, einen für die Wohnungen und einen für den gewerblichen Teil, so Thater auf eine schriftliche Nachfrage hin. Ein Risiko für die Fördermittelbewilligung sei der frühere Baustart nicht, so Thater auf Nachfrage von Stadträtin Angelika Buchmann-Flaitz (SPD).

So soll es weitergehen

Man werde bei der KfW einen vorzeitigen Baubeginn beantragen und habe hierfür bereits positive Signale bekommen. „Es wird nicht schiefgehen“, zeigte sich Thater zuversichtlich. Auch mit der Genehmigung des Bauantrages durch das Landratsamt Waldshut rechne man „in den nächsten Tagen und Wochen“, so Thater. Nachdem man Anfang des Jahres noch die Architektenleistungen in Tranchen vergeben hatte, geht es jetzt optimistisch weiter: Noch vor den Sommerferien soll das nächste Gewerk vergeben werden.

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