Wehr-Öflingen – Viele Ehrungen, zahlreiche Herausforderungen aber auch viele Chancen, so die Bilanz der 60-Jahr-Feier des Skiclubs Öflingen auf der Vereinshütte in Todtmoos. Die eigene Vereinsjugend übernimmt zunehmend Aufgaben im Vorstand und in Kooperation mit dem Skiclub Wehr wartet eine spannende Saison auf die Mitglieder. Eigentlich sind Protokollbücher höchstens dann interessant, wenn gezielt nach etwas gesucht wird. Jenseits davon oder von Jubiläen fristen sie ihr Dasein in Aktenschränken oder Kartons. So auch jene des Öflinger Skiclubs. So sind sie über Jahrzehnte hin und her geschoben worden. Doch dann sollte alles ganz anders kommen.

In stundenlanger Kleinarbeit hat sich Andrea Hüttner der Protokollbücher angenommen und sie Seite für Seite fotografiert. So kam es, dass auf jedem der Plätze ein Stück einzigartiger Vereinsgeschichte lag. Als laminiertes Tischset lagen fotokopierte Seiten mit Zeitungsartikeln, handschriftlichen Notizen, Listen oder Kritzeleien vor einem. Lachen, Erstaunen, Rätselraten oder schöne Erinnerungen kamen auf. Die Brücke in die Vergangenheit bereitete schlicht Freude.

Freude hatte auch Ralph Merke. Der Vorsitzende hatte nicht nur eine Liste voller Ehrungen für langjährige Mitgliedschaften in der Hand, sondern ernannte Ralf Glatthar zum Ehrenmitglied. Dieser setze sich seit Jahren für die Jugendarbeit ein, vermittle Werte und nicht zuletzt ihm seien die sportlichen Erfolge des Vereins zu verdanken.

Stolz war der Skiclub Öflingen, der aus einer Abteilung des Turnvereins Öflingen hervorging, auf die Hütte in Todtmoos. Sie konnte nicht zuletzt dank der Eigenleistungen der Mitglieder schuldenfrei gebaut werden. Danach war der Verein Pleite. Aber es ging weiter und bergauf. Horst Wünsch, inzwischen kurz vor dem 84. Geburtstag, ist einer jener Männer der ersten Stunde, die das Haus bauten. „Wenn früher ein Haus abgerissen wurde, dann haben wir die Dachbalken dort geholt und hier verbaut“, erzählte er. Damals habe er die Elektrik im Haus verlegt, anschließend hätten er und Frau Helga unzählige Hüttendienste an den Wochenenden übernommen. Für seine 60-jährige Treue war er ebenfalls unter den Geehrten.

„Vor zehn Jahren wollten wir die 500¦Mitglieder knacken. Heute stehen wir bei rund 330“, so Ralph Merkle. Der Skisport und der Verein stehen vor vielen Herausforderungen. Der Skifahren sei teuer geworden und man müsse inzwischen in die Alpen nach Österreich oder in die Schweiz. Viele könnten sich das nicht mehr leisten. Einer der schwersten Schläge in 60 Jahren sei allerdings Corona gewesen. Neben den Mitgliedsbeiträgen sei die fast ganzjährige Vermietung der Hütte die einzige Einnahmequelle. Und die fiel während der Pandemie weg, infolgedessen schmolzen die Rücklagen. Dennoch, so Merke, sei man zuversichtlich und biete in enger Zusammenarbeit mit dem Skiclub Wehr in Kürze ein abwechslungsreiches Saisonprogramm an.

Geehrt wurden auf der Versammlung außerdem für 25 Jahre Mitgliedschaft Carina Spengler, Manuela Fritsche und Rainer Fritsche, für 40 Jahre Jana Gruttke und für 50 Jahre Matthias Huber und Rudi Senft.