Schwimmfreunde müssen noch einige Wochen länger auf die Eröffnung des Wehrer Freibads warten. Die Sanierungsarbeiten sollen aber „bis spätestens 1. Juli“ abgeschlossen sein, versprach Bürgermeister Michael Thater bei der Begehung der Baustelle am Montagabend. Aufgrund unvorhergesehener erheblicher Betonschäden sei außerdem mit Mehrkosten zu rechnen.
Unter der porösen Beckenfolie habe man einige Überraschungen erlebt, legte Thater dar. Was feststeht und vor allem die Kinder freuen wird, die 100.000 Euro teure neue Edelstahlrutsche kommt in ihrer altbekannten Wellenform. Sie soll in etwa einem Monat eingebaut werden. Hier habe die Stadt bares Geld gespart, wie Sabine Kramer-Rempe (FW) betont: Denn man nutze die Stützen der bereits abgebauten alten GFK-Rutsche.
Treppen mit größeren Schäden als erwartet
Bauleiter Günter Sutter vom Planungsbüro Fritz-Planung zeigte den Gemeinderäten die massiven Mängel des Wehrer Freibades auf. Selbst Laien erkannten: Hier steckt noch viel Arbeit drin. Mittlerweile ist die alte Folie rückgebaut sowie die Dehnungsfugen freigelegt.
Mit der Betonsanierung wurde teilweise begonnen. Neben dem großen Riss quer durch das Nichtschwimmerbecken zeigte Sutter die dortigen kaputten Beckenstufen. Vor allem die Treppe an der Nordseite sei noch in Gänze zu sanieren. Dadurch entstünden Mehrkosten von rund 72.000 Euro.
Neben dem Reparieren aller vorhandenen Mängel sei noch die Überprüfung der undichten Rohrleitungen von Zu- und Rücklauf des Wassers erforderlich. Was etwa 7000 bis 8000 Euro kosten wird. Thater hebt hervor, dass diese Leitungen „eigentlich 80 bis 90 Jahre hätten halten sollen“. Glücklicherweise lägen die Rohre aber nicht unter dem Beckenboden, sodass dieser nun nicht noch aufwendig geöffnet werden muss.
„Form und Durchströmung des Beckens werden beibehalten“, erklärte der Bauleiter. Ab Mitte/Ende Juni sollen die Schwimmbecken dann ihr neues „Folienkleid“ erhalten. Dabei wird diese, wie Sutter erklärt, „nur oben am Rand befestigt und nicht geklebt“. Aus Kostengründen entschied sich der Gemeinderat im Jahr 2023 – wie schon 2007 – für eine Beckenfolie und gegen eine etwa vier Millionen Euro teure Edelstahlauskleidung. Man geht bei der Folienauskleidung wieder von einer Haltbarkeit von mindestens 15 Jahren aus. Die veranschlagten Gesamtkosten der Freibadsanierung Wehr liegen aktuell bei 610.000 Euro.