Nach zehn Monaten Zwangspause gehen die Arbeiten am kommunalen Breitbandnetz seit diesem Monat weiter. Durch das Graue-Flecken-Förderprogramm des Bundes können nun auch Haushalte mit einer Übertragungsgeschwindigkeit unter 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) versorgt werden.
1130 Anschlüsse sind betroffen
Ziel des kommunalen Breitbandausbaus ist es, die am schlechtesten versorgten Bereiche im Ort mit Glasfaseranschlüssen zu versorgen. In Wehr sind davon etwa 1130 Anschlüsse betroffen, welche bislang von den kommerziellen Anbieter aus Rentabilitätsgründen nicht oder nur schlecht versorgt werden. Die Baumaßnahmen werden unter anderem durch das Weiße-Flecken-Förderprogramm des Bundes finanziert.
Voraussetzung für die Förderung war bislang, dass ein Gebiet mit maximal 30 Mbit/s versorgt ist. Seit Dezember 2021 wurde diese Förderung mit dem Graue-Flecken-Programm ausgeweitet: Ohne neue Ausschreibung konnte der Gemeiderat nun die bereits im Ort tätige Firma Aytac GmbH/TGB GmbH ebenso mit dem Ausbau der 70 Anschlüsse in Wehr mit einer Versorgung bis zu 100 Mbit/s beauftragen.
Die Gesamtkosten hierfür belaufen sich auf knapp 580.000 Euro, der Anteil der Kommune beträgt 58.000 Euro. Die Grenze für die Förderung soll in den nächsten Jahren weiter angehoben werden, so Thater.
Insolvenz des beauftragten Unternehmens
Im letzten Jahr sei man mit angezogener Handbremse unterwegs gewesen, so der Bürgermeister. Die Insolvenz des im Juli 2021 mit dem Ausbau beauftragten Unternehmens Stark Energies GmbH Anfang dieses Jahres führte dazu, dass die Arbeiten direkt nach Baubeginn schon wieder gestoppt wurden.
Glücklicherweise habe die Stadt auch wegen der Ausfallbürgschaft keinen finanziellen Schaden davongetragen, so Thater auf Rückfrage von Stadtrat Hans-Peter Zimmermann (FDP). Auch die Frist, in der die Fördermittel in Höhe von 18 Millionen Euro umgesetzt werden müssen, sei verlängert worden. Aktuell sei die beauftragte Bietergemeinschaft Aytac GmbH/TGB GmbH im Bereich Hölzle tätig, dann kämen Kabel im Enkendorf und Meierhof.