Das hat es noch nie gegeben – eine Protest-Demonstration vor einer Sitzung des Ortschaftsrats in Gurtweil. Junge Bürger forderten damit gemeinsam mit ihren Eltern die Ratsmitglieder dazu auf, den Bolzplatz bei der Schule zu erhalten. Die von den Jungen verfassten Plakataufschriften wie „Lasst uns den Bolzplatz“, „Der Bolzplatz ist für alle da“ oder der gereimte Spruch „Man sagt, wir brauchen Sport, lasst uns dazu diesen Ort“ brachten deutlich zum Ausdruck, dass der Bolzplatz auch für die nichtschulische Nutzung bleiben soll.

Spielfeld nur für die Schule?

Die Sperrung des Bolzplatzes für die Allgemeinheit sorgt in Gurtweil für heftige Unruhe. Denn aufgrund von Anwohnerprotesten soll das Spielfeld künftig ausschließlich von der Schule genutzt werden können. So zumindest ist es die Auffassung des Regierungspräsidiums Freiburg, das sich auf die Vorgaben im geänderten Bebauungsplan bezieht. Das aber will weder die Schule noch der Ortschaftsrat so hinnehmen. Deshalb haben die Ratsmitglieder nun einstimmig beschlossen, die von der Stadt vorgesehene Änderung der Bolzplatznutzung, soweit damit die Nutzung durch die Allgemeinheit ausgeschlossen wird, abzulehnen.

Auch die Bürgermeldungen zu Beginn der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrats gingen allesamt in die gleiche Richtung. So sagte Thomas Emmerich unter dem Beifall der Anwesenden: „Der Bolzplatz ist für ein kinderfreundliches Gurtweil wichtig. Wenn er verschwindet, wäre es beschämend.“ Dirk Stihl meinte, die Schließung wäre „fast ein Skandal“. Auch die jungen Demonstranten begründeten ihre Forderung zum Erhalt des Bolzplatzes.

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