Oliver Schwarz-Roosmann, Kantor an Liebfrauen Waldshut, hat den „Sonnenhymnus“, das bekannte Gebet des Hl. Franz von Assisi, vertont und mit einem ad-hoc Orchester, den Kirchenchören Tiengen und Waldshut, der Singschule DoReMi und den Solistinnen Maria Backhaus (Sopran) und Julia Hilpert (Mezzosopran) sowie Sprecher Fabiano Cedrola zur Aufführung gebracht.

Großer Applaus: Die Chöre, das Orchester und Sprecher Fabiano Cedrola (vorne von links), Sopranistin Maria Backhaus, Mezzosopranistin ...
Großer Applaus: Die Chöre, das Orchester und Sprecher Fabiano Cedrola (vorne von links), Sopranistin Maria Backhaus, Mezzosopranistin Julia Hilpert und Dirigent Oliver Schwarz-Roosmann nehmen nach der Aufführung den Dank und die Anerkennung des Publikums entgegen. | Bild: Ursula Freudig

Schwarz-Roosmann hat sich dabei an die romantische Musiktradition des 19. Jahrhunderts angelehnt, der er sich nach eigener Aussage, emotional am meisten verbunden fühlt. Diese Emotionalität hat er auch in seine Vertonung gelegt. Eine große Intensität und Leidenschaft -auch in der Art wie er dirigierte- war spür- und hörbar. Die Töne, die Klangmassen berührten, rüttelten auf oder legten sich mit geradezu lieblicher, sanfter Innigkeit auf die Sinne. Dazwischen mehrmals als Kontrast die schönen, glasklaren Stimmen der beiden Solistinnen.

Große Freude: Den Konzertbesuchern hat die Aufführung gut gefallen, sie applaudieren stehend.
Große Freude: Den Konzertbesuchern hat die Aufführung gut gefallen, sie applaudieren stehend. | Bild: Ursula Freudig

Die Aufführung bot einen spannenden Klangkosmos mit Tiefgang und Raum für eigene Gedanken. Assisi lässt in seinem Gebet die ganze Schöpfung in den Lobpreis Gottes einstimmen. Raumfüllend, bombastisch, kraftvoll und mit kaum zu bändigender Freude wurde dieser Lobpreis gesanglich und instrumental in den Kirchenraum „geschmettert“. Dass die Erde heute leidet und das friedliche Miteinander an vielen Orten verloren gegangen oder gefährdet ist, machte Sprecher Cedrola bewusst.

Starke Stimmen: Die Solistinnen Julia Hilpert (links) und Maria Backhaus, vorne Sprecher Fabiano Cedrola.
Starke Stimmen: Die Solistinnen Julia Hilpert (links) und Maria Backhaus, vorne Sprecher Fabiano Cedrola. | Bild: Ursula Freudig

Zwischen den einzelnen Musik-Sätzen las er Passagen aus der Enzyklika „Laudatio si“ (2015) von Papst Franziskus, in der dieser Bezug auf den Sonnenhymnus von Franz Assisi und die Herausforderungen der Gegenwart nimmt.

Darstellung des Hl. Franziskus in der Friedhofskapelle in Tiengen.
Darstellung des Hl. Franziskus in der Friedhofskapelle in Tiengen. | Bild: Ursula Freudig

Die Zukunft der Erde und damit auch unsere ist ungewiss. Aber, zitiert der Sprecher den Papst: „Möge uns die Sorge um den Planeten nicht die Freude und Hoffnung nehmen.“ Mit einem enthusiastischen „Lobet und preiset den Herrn“ klang der „Sonnenhymnus“ aus.

Zwei weitere Stücke wurden an dem Abend von den Akteuren aufgeführt: Das Orchesterstück „Eventide“ von Ralph Vaughan Williams und zwei Sätze aus Gerbert Mutters Missa „Donna nobis pacem“ (Messe- Gib uns Frieden). Ein Werk, das wie der „Sonnenhymnus“, aktuelle Bezüge aufkommen lässt.