Es war ein richtiges Straßenfest, das Fest zum ukrainischen Unabhängigkeitstag zu dem die Ukrainerin Elena Korocencev, die schon länger in Deutschland lebt, am vergangenen Freitag in Waldshuts gute Stube eingeladen hatte. Zusammen mit Mitstreitern des Helferkreises hatte sie das Fest auf die Beine gestellt. Nach und nach füllten sich die bereitgestellten Bänke mit Interessierten.

Mit Besucherzahl zufrieden
Mit den Besucherzahlen war Korocencev mehr als zufrieden. „Auch die Atmosphäre war ganz besonders“, hätten ihr viele rückgemeldet . „Die Stadt hat damit nichts zu tun, das hat Frau Korocencev alleine organisiert“, bestätigte Silke Padova vom Kinder- und Jugendreferat.
„Mit dem Fest soll auch den Ehrenamtlichen für ihr Engagement gedankt werden, die Städte und Kommunen hätten das alleine nicht geschafft.“ Auch den Ukrainern sei es ein Bedürfnis sich zu bedanken, sie wollten keine Almosenempfänger sein, erklärte Padova.

Unter dem Motto „Ukraine sind wir“ wurden dann den zahlreichen Gästen Leckereien aus der ukrainischen Küche serviert und selbst gemachte Souvenirs aus der Ukraine angeboten. Kinderschminken und Zöpfe flechten stand ebenfalls auf dem Programm. Für Unterhaltung sorgte die Kindertanzgruppe, die viel Beifall erntete.
Elena Korocencev begrüßte die Gäste „Wir haben jetzt die Möglichkeit unsere neuen Nachbarn aus der Ukraine kennenzulernen, wir wissen alle, warum so viele Ukrainer hier sind“. Die Einnahmen aus dem Fest seien geplant für einen Rettungswagen im Gebiet „Zaporizhye, wo der einzige Rettungsweg von den besetzten Gebieten in die Ukraine durchführt“, ergänzte sie.
Gelebte Solidarität
Das Fest sei auch eine Gelegenheit, Danke zu sagen. Bedanken wolle sie sich auf diesem Weg auch für die großzügige Spende der Junggesellen bei der Bock-Verlosung und bei der Stoll-Vita-Stiftung für die Bereitstellung der Räumlichkeiten.
Sabine Hartmann-Müller, Landtagsabgeordnete, die ebenfalls vorbeigeschaut hatte, freute sich „über das gelungene Fest, wir wollen in die Gesellschaft hinein eine Verbindung schaffen“, erklärte sie. Heute sei das Fest der Unabhängigkeit nach Deutschland verlagert, nach Waldshut, Solidarität finde am Hochrhein statt.

„Wichtig ist nicht nur von Solidarität zu sprechen, sondern auch sie zu leben“, betonte die Abgeordnete. „Die Ukrainer, die zu uns kommen, sind auf so vieles angewiesen und die Russen und Ukrainer, die hier leben, zeigen eine enorme Bereitschaft die Neuankömmlinge zu unterstützen“, sagte Padova.
Das Ganze sei inzwischen quasi ein Selbstläufer. Das bestätigte auch Aisulu Tulyenova, aus Odessa, die schon länger in Deutschland ist und sich im Helferkreis engagiert. Die Deutschen hätten ihr Herz und ihre Häuser geöffnet. Bei der Organisation des Fests war sie ebenfalls dabei. „Wir haben davor tagelang vor Aufregung nicht geschlafen“, meinte sie lachend.