Was im Falle eines flächendeckenden Stromausfalles – landläufig auch als Blackout bezeichnet – passiert, beschäftigt längst nicht mehr nur Privatleute und Unternehmen, sondern auch Behörden und Verwaltungen. Die Stadt Waldshut-Tiengen sei für einen solchen Ernstfall zumindest im Rahmen der von ihr zu erfüllenden Aufgaben gut vorbereitet. So lautet die klare Botschaft von Ordnungsamtsleiter Ralph Albrecht.
Wofür Kommunen verantwortlich sind
Konkret sei eine Kommune bei einem großflächigen Katastrophenfall besonders für vier Aspekte zuständig. Ein wesentlicher Schwerpunkt stelle dabei der Bevölkerungsschutz in Form von Informationsaustausch und Treffpunkten dar.
Wie Albrecht darstellte, könnten mühelos Notfalltreffpunkte in den Stadthallen in Waldshut und Tiengen eingerichtet werden: „In Tiengen kann die Halle über ein Notstromaggregat versorgt werden, in Waldshut sind wir dabei, eine Versorgung über das Blockheizkraftwerk zu gewährleisten.“
Welche Möglichkeiten diesbezüglich in den Ortsteilen bestehen, werde in wenigen Tagen gemeinsam mit den Ortsvorstehern thematisiert, so Albrecht weiter.
Gesichert sei auch die Trinkwasserversorgung. An den Tiefbrunnen gebe es seitens der Stadtwerke Waldshut-Tiengen eine Notstromversorgung. Was die Abwasserentsorgung anbelangt sei das Thema Notstrom auf der Agenda – eine Lösung gebe es aber noch nicht.
Über allem thront das Landratsamt
Gewährleistet sei im Übrigen auch die reibungslose Verwaltungsarbeit. Ohnehin werde je nach Ausmaß einer Katastrophe das Landratsamt als Untere Katastrophenschutzbehörde die Federführung übernehmen, so Albrecht.
Die Kommunen seien dann in den entsprechenden Krisengremien involviert. „Wir werden dabei das Rad nicht neu zu erfinden brauchen, sondern können uns auf Anweisungen verlassen können.“
Gemeinderat mangelt es an Details
Und dennoch: Am Ende gingen Albrechts Ausführungen einigen Ratsmitgliedern einfach nicht weit genug. Als „zu wenig konkret“ in vielen Bereichen, stufte etwa Harald Würtenberger (FW) die Ausführungen des Ordnungsamtsleiters ein: „Man darf nicht vergessen, dass bei einem Blackout überhaupt nichts mehr funktioniert.“ Von großer Bedeutung sei es daher, den Leuten sehr deutlich zu zeigen, was das für sie und ihren Alltag bedeute, beharrte Würtenberger.
Andere Ratsmitglieder wünschten sich derweil konkretere Informationen zu Abläufen – etwa wie gewährleistet werde, dass Bürger im Dunkeln verletzungsfrei zu den Treffpunkten gelangten.
Albrecht entgegnete: „Wichtig ist, dass auch bei einem Blackout eine gewisse Struktur erhalten bleibt und ein Notfallplan in Kraft tritt.“ Um Verunsicherungen zu vermeiden, tendierten Behörden dazu, „nicht zu detailliert“ zu informieren.
Gleichzeitig appellierte Albrecht aber auch an die Eigenverantwortung der Bürgerschaft. Denn jeder Haushalt und jedes Unternehmen sei dazu aufgerufen gewisse Vorkehrungen zu treffen oder auch Vorräte vorzuhalten – auch wenn die Wahrscheinlichkeit des Eintretens eines Blackouts von Experten als relativ gering eingestuft werde.