Das Liederbachtal, das sich zwischen Eschbach und Gaiß erstreckt, ist reich an Obstbäumen. Um die landschaftliche Schönheit des Tales und den Obstreichtum zu erschließen, hatte der BUND-Ortsverein Waldshut-Tiengen, in Zusammenarbeit mit dem Eschbacher Landschaftspflegeverein vor Jahren einen Obstlehrpfad angelegt, der 2002 eröffnet wurde.
Auf großen Tafeln werden die bekanntesten Sorten vorgestellt, darunter der Kaiser-Wilhelm-Apfel, die Goldparmäne oder der Danziger Kantapfel? Kaiser Wilhelm? Kant? Namen, die uns bekannt vorkommen. Natürlich wird das Obst auch verwertet: In Eschbach gibt es den Mostverein, der eine eigene Mosterei betreibt. Etwas Vorsicht ist unten am Bach geboten: Hier treibt seit drei Jahren ein Biber sein Unwesen, der inzwischen eine Vorliebe für Obstbäume entwickelt hat. Oben, entlang des Lehrpfades, wurden viele Bäume vom BUND neu gepflanzt, um die vorhandenen Lücken zu schließen. Jetzt hat sich die Ortsgruppe etwas Neues einfallen lassen und den Obstlehrpfad digitalisiert.
An den Bäumen, die entlang des Weges stehen, wurden kleine Schildchen mit dem Namen der Apfelsorte und einem QR-Code angebracht, der mit dem Handy aufgerufen werden kann.

Bisher wurden über zwanzig Bäume markiert, daneben gibt es aber auch viele andere, deren Namen und Herkunft unbekannt sind. Jetzt wurde die neue Einrichtung von Mitgliedern des BUND offiziell in Betrieb genommen. Markus Wassmer listete auf, was man über den Code in Erfahrung bringen könne: die Synonyme (die Äpfel haben regional unterschiedliche Namen), die Reifezeit (Gravensteiner oder Klarapfel reifen bereits Ende Juli), die Verbreitung (sie hängt von der Höhenlage und der Qualität der Böden ab), die Verwertung (als Speiseapfel oder als Mostobst) und mögliche Allergien. Hier wurde empfohlen, sich an die BUND, Ortsgruppe Waldshut-Tiengen, zu wenden. „Wir stehen gerne mit Rat und Tat zur Seite“, so die Vorsitzende Yonka Thurner.
Hansjürgen Bannasch verwies auf die große ökologische Bedeutung der Streuobstwiesen, die einen reich gedeckten Tisch und ein passendes Ambiente für viele Vogelarten, Insekten und Käfer bieten. An vielen Bäumen wurden daher auch Nistkästen angebracht.