Rosemarie Tillessen

Für Beide war es eine richtige Premiere: Für den Maler Ralph Schulz (44) ist es seine erste eigene Ausstellung. Und für Oberbürgermeister Philipp Frank ist es seine erste Laudatio. Mehr als 100 Kunstinteressierte hatten sich im Foyer der Sparkasse Waldshut eingefunden, um an der Vernissage der Ausstellung von Ralph Schulz teilzunehmen. Der gebürtige Waldshuter und heutige Geschäftsführer der Werbeagentur Blueforest zeigt dort 18 meist großformatige Acrylbilder, teils auf Leinwand gemalt, teil auf Metall oder auf Solarpaneelen.

Zu seinen Bildern will er sich nicht äußern, um den Betrachter nicht zu beeinflussen. Es könnten Erlebnisse sein oder Träume, Hoffnungen und Gefühle. So heißen die Titel etwa „Dream Imagination“ (Traumvorstellung), „Hope and Tremble“ (Hoffnung und Zittern), „Desperate“ (Verzweiflung) oder „Desire“ (Wunsch). Aber da gibt es auch andere Bilder: Eine junge, selbstbewusste Frau mit sieben Luftballons vor strahlend blauem Himmel („Hope“), ein alter Mann auf der Bettkante, verzweifelt und anrührend und mit nur ganz wenig bläulich-grünlichen Strichen festgehalten (Space for Imagination) oder zwei Jugendliche am See beim nächtlichen Baden an düsterem See (Nightswimming). Hier wirken die Baumstämme am Ufer bedrohlich, die Pflanzen am Ufer sind flach verstrichen und alles ist wohltuend reduziert. Nur das Wasser wirkt hier lebendig und im Hintergrund das letzte Abendlicht.

Ralph Schulz mit Tochter Mira neben seinem dreiteiligen Triptychon "Silence" (Ausschnitt). Bild: Rosemarie Tillessen
Ralph Schulz mit Tochter Mira neben seinem dreiteiligen Triptychon "Silence" (Ausschnitt). Bild: Rosemarie Tillessen

Ralph Schulz wählt einen knappen Malstil und schöne Farbabstufungen. Fast explodierend vor Kraft dann sein Triptychon „Silence“ – ein frühes Selbstportrait. Aber sein Markenzeichen sind seine Bilder auf dunklen Solarpaneelen: „Das geht mit Acryl auf Glas ziemlich schwer“, meint er selbst dazu. Er kam darauf, als er 2017 an einem Wettbewerb zum Thema „Energie“ teilnahm und für sein Bild „Neverending Search“ gleich einen Preis gewann.

Ralph Schulz mit Tochter Mira neben seinem frühen Selbstportrait "Silence". Bild: Rosemarie Tillessen
Ralph Schulz mit Tochter Mira neben seinem frühen Selbstportrait "Silence". Bild: Rosemarie Tillessen

Philipp Frank wies in seiner Laudatio vor allem auf Biografisches hin: auf die Schulzeit in Waldshut, auf die künstlerische Förderung durch Lehrerinnen in der Oberstufe und dann aber auf die Erlernung eines Brotberufs: das Studium von Kommunikationsdesign, die erste Anstellung in Zürich und schließlich 2002 der Schritt in die Selbstständigkeit. Nebenher Modeln für Modeagenturen und – richtig erfolgreich – 2003 die Wahl zum Mister Germany. Ein weiteres Hobby sei Rudern und seit knapp drei Jahren kommt wieder das Malen dazu: „Lassen Sie uns nun gemeinsam auf eine Entdeckungsreise durch seine Kunstwelten gehen“, sagte Philipp Frank abschließend.

"Eagle Owl" nennt Ralph Schulz dieses Acrylbild auf Solarbaneele. Rosemarie Tillessen
"Eagle Owl" nennt Ralph Schulz dieses Acrylbild auf Solarbaneele. Rosemarie Tillessen

Die Ausstellung „Outdoors – Virtuelle Bilder“ ist bis zum 9. März zu den üblichen Schalterstunden der Sparkasse geöffnet.