Grafenhausen Landrat Martin Kistler und Bürgermeister Christian Behringer haben bei einem Fairtrade-Essen, gekocht von Küchenchef Dirk Nägele im Landhotel Haringer Hof, die bundesweite Aktionswoche des fairen Handels im Landkreis Waldshut eröffnet. „Fairer Handel muss sich in den Kommunen entwickeln und kann nicht von oben verordnet werden“, betonte Kistler. Behringer erinnerte daran, dass Grafenhausen 2023 als Fairtrade-Gemeinde ausgezeichnet wurde.

Willi Moosmann aus Murg, der vor fast 40 Jahren einen der ersten Dritte-Welt-Läden im Kreis Waldshut gegründet hatte, rief in Erinnerung, dass Grafenhausen aus eigenem Antrieb die siebte Fairtrade-Kommune des Landkreises Waldshut geworden sei. „Die Kommune ist gut aufgestellt und hat neben Murg die größte Steuerungsgruppe im Kreis“, betonte er. Es sei an der Zeit gewesen, mit der offiziellen Eröffnung der Fairen Woche im Herzen des Schwarzwaldes dieses Engagement zu würdigen. Die Küche des Haringer Hofs umrahmte die Feierstunde mit einem Menü, das vollständig aus fair gehandelten Lebensmitteln bestand. Küchenchef Dirk Nägele erntete dafür viel Applaus. Im Anschluss wurde eine bessere Vernetzung in Bezug auf faires Handeln zwischen den Kommunen vereinbart.

Soziale Gerechtigkeit und der Schutz der biologischen Vielfalt sind laut Moosmann zwei unzertrennliche Aspekte auf dem Weg zu einer lebenswerten und nachhaltigen Zukunft. „Der faire Handel lebt vom Engagement vieler Akteure im Bereich der Produktion, des Handels und der Konsumenten“, hob er hervor. Aber auch Kommunen haben laut Moosmann eine globale Verantwortung. Kein ganz einfaches Unterfangen, weil die finanziellen Mittel in den Gemeinden eine große Rolle spielen. Dennoch: In mehr als 70 Ländern verbindet der faire Handel laut Moosmann Menschen, die sich mit ihrem Wissen für eine nachhaltige Zukunft einsetzen. Abschließend sagte er: „Mit einem Zehntel der weltweiten Rüstungsausgaben könnten wir dafür sorgen, dass kein Kind mehr verhungern muss.“