Gudrun Deinzer

Grafenhausen – Hohe Zugewinne konnte Sarah Wider, Tourismus-Chefin für Grafenhausen und das Rothauser Land bei der Hochschwarzwald Tourismus GmbH (HTG), in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats vermelden. Rund 91 200 Übernachtungen wurden demnach in Grafenhausen registriert. Nach der vorgelegten Statistik ist das eine Steigerung von 12,6 Prozent. Bereits im Vorjahr waren die Übernachtungszahlen gestiegen, damals um satte 19,1 Prozent.

Die größten Zugewinne (plus 41 Prozent) gab es abermals bei den Betrieben, die die Hochschwarzwald-Card (HSWC) anbieten. Im Vorjahr waren diese Übernachtungszahlen bereits um 39 Prozent gestiegen. In nur neun von 70 Betrieben wurden somit 52 Prozent der Übernachtungen gemessen. Inzwischen bieten zehn Betriebe die HSWC an, das Haus Fabienne, erst seit dem 24. November dabei, taucht nicht in der Statistik auf, die Übernachtungen im Parkhotel, das seit dem 16. November HSWC-Anbieter ist, wurden mitgezählt, ebenso die im Gasthaus zur Linde, das seit Juni dabei ist. "Es ist sehr beeindruckend, dass die Zahlen zwei Jahre hintereinander so steigen. Wir verzeichnen damit die meisten Übernachtungen seit 2010", lobte Bürgermeister Christian Behringer. Damit sei man auf einem guten Weg, auch gemeinsam mit dem Partner HTG. "Ich freue mich persönlich über das Ergebnis.

Etabliert hat sich das Schwarzwaldhaus der Sinne. Angelika Heller, Leiterin des Mitmachmuseums, konnte erstmals vergleichbare Zahlen vorlegen. Das Museum war erst im Herbst 2014 eröffnet worden. Rund 15 500 Besucher verzeichnete das Museum 2016, fast 26 Prozent mehr als im Jahr davor. "Ich bin zufrieden", sagte Angelika Heller schlicht, ließ aber keinen Zweifel an ihren Bemühungen, das Museum weiter voran zu bringen. Beispeilsweise veränderte sie eigeninitiativ die Öffnungszeiten auf 10 Uhr, statt bisher 11 Uhr ab den kommenden Osterferien und in den Sommermonaten. Oft stünden Familien mit Kindern schon früher vor der Türe. "An schönen Tagen, ist es morgens noch etwas kalt, dann können Familien vormittags ins Museum kommen und nachmittags draußen etwas unternehmen." Weiterhin soll das Museum bei Messen präsent sein. Verschiedene gestalterische Themen werden demnächst angegangen, beispielsweise soll es ein Wandrelieff im Kassenbereich von Künstler Simon Stiegeler geben. Er wird auch ein weiteres Spiel entwerfen, das der Bauhof umsetzt. Ende Mai soll ein "Blosmonster" angeliefert werden, ein drei Meter hohes Instrument, mit dem gut zehn Menschen gleichzeitig Musik machen können. Neu eingeführt im Unterhaltungsprogramm des Museums sind Detektivtage, die teilweise die Forschertage ablösen. Ausstellungen wird es weiterhin geben. Das Galgenvögel-Event, das diesmal die erste selbst gemachte Ausstellung markierte, wird nächstes Jahr aus Anlass des Jubiläums der Zunft noch größer. Der nächste Künstler, dessen Werke im Museum ausgestellt werden, ist Winfried Möhr, aus Bonndorf. Vernissage ist am 9. April um 17 Uhr.

"Der Chef unterstützt alle Ideen, motiviert und ermutigt. Wenn man so bestärkt wird, funktioniert es", sagte Angelika Heller. Der gab den Dank zurück: "Eine Steigerung von 25 Prozent ist schon eine Hausnummer." Er kündigte an, dass in der neuen Imagebroschüre der Gemeinde das Schwarzwaldhaus der Sinne einen festen Platz einnehme.

Tourismus und Freizeitangebote in der Region

  • Saison: Sehr abhängig sei man vom Wetter, betonte Angelika Heller für das Museum, "wenn Wochen lang sieben Sonnen scheinen, geht keiner ins Museum." Sarah Wider verwies hingegen auf die Sommermonate, in denen täglich zwischen 100 und 200 die Touristinformation aufsuchten. Damit illustrierte Sarah Wider nicht nur, dass der Umzug in die attraktive Umgebung des Hüsli und der Brauerei mit einem inzwischen schön gestalteten Außenbereich sich gelohnt habe. Auch konnten in den Monaten Juli und August mit 13 800 und 17 000 Übernachtungen die meisten im Jahr verzeichnet werden. Im Winter wiederum sei die Schneesituation entscheidend. "Wenn es im Dezember spät oder gar keinen Schnee gibt, haben wir wenige Buchungen."
  • Ankünfte: Die hohe Zahl von Ankünften (30 060 in 2016) spiegelt den ungebrochenen Trend zu kurzen Aufenthalten von wenigen Tagen wider. Die meisten sind in Grafenhausen (14 407) und Rothaus (14 146) zu verzeichnen. Rund 8300 Übernachtungen gab es von Geschäftsreisenden.
  • Vorschau: Der Premiumwanderweg Rappenfelsensteig ist künftig zwei Kilometer länger und wird zur Eröffnung der Wandersaison am Sonntag, 7. Mai, eingeweiht. Die Umsetzung der neuen Rundwanderwege (Rothaus-Grafenhausen) mündet in den Druck einer neuen Wanderkarte. Es wird eine neue Mountainbike-Karte für den Hochschwarzwald geben. (gud)