Der Kur- und Wallfahrtsort Todtmoos hat ein neues Wahrzeichen. Am Samstag Abend wurde auf der Kälberweid, hoch über den Dächern der Gemeinde, eine Marienstatue enthüllt und eingeweiht. Die mit Sockel fast sechs Meter hohe Skulptur aus Schwarzwälder Sandstein wiegt über zwei Tonnen und wird nachts angestrahlt. Hauptinitiatoren des Projektes waren Pater Roman und Volker Albiez aus Rickenbach.

Nach einem Festgottesdienst in der Wallfahrtskirche zogen Hunderte von Gläubigen in einer Lichterprozession den Berg hinauf, um der Einweihung beizuwohnen. Bürgermeisterin Janette Fuchs bezeichnete das Kunstwerk als „sichtbaren Baustein der Gemeinschaft im Jubiläumsjahr“. Fuchs erzählte von den Anfängen dieser Vision, die sie zusammen mit Volker Albiez teilte. Als Mitstreiter kam 2016 Pater Roman mit ins Boot: „Nun wurde die Illusion zur Wirklichkeit“,so die Bürgermeisterin. Sie äußerte den Wunsch nach Erweiterung des Gemeinsinns und bat um weitere Spenden für die Statue: „Der Spendentopf bleibt geöffnet“.
Landrat Martin Kistler hob die ansteckende Begeisterung hervor, die ein solches Projekt bewirken kann. Sein Gefühl beschrieb Kistler kurz und prägnant nach einem Zitat des Schweizers Adolf Ogi: „Freude herrscht!“
Prior Pater David vom Paulinerorden richtete ein herzliches Vergelt’s Gott an die Initiatoren: „Todtmoos und Maria sind unsere gemeinsame Sache“. Volker Albiez bedankte sich bei allen Spendern, Helfern und Unterstützern. Er berichtete vom mühsamen Weg, mit Rainer Faigle einen Steinmetz für das Kunstwerk zu finden. Ursprünglich sollte die Mutter Gottes gegossen werden, doch der Gießer erkrankte und konnte seine Arbeit nicht fortsetzen. Rainer Faigle fertigte die Sandstein-Figur nach den Wünschen von Volker Albiez und Pater Roman an, die oft in der Villinger Werkstatt anwesend waren: „Wir waren sicher Plagegeister“, drückte Albiez die Situation aus. Auch Albiez betonte das Wir-Gefühl, welches das Projekt ausstrahlt: „Ich danke besonders meinem Freund Pater Roman“, so Albiez. Der Geistliche erzählte, das er eigentlich seine Frühpension in Todtmoos verbringen wollte, bis er den Chef der Schwarwaldspitze traf, dessen Lokal er damals eingeweiht hatte. Pater Roman zur Bedeutung der Marienstatue: „Wir wollten den Menschen eine Mutter der Hoffnung schenken. Die Statue soll keine Konkurrenz zur schmerzhaften Mutter in der Wallfahrtskirche sein“, so der Pater, der eigens für den Abend ein Weihegebet verfasst hatte.

Unter den Klängen des Liedes „Maria breit den Mantel aus“, gespielt von einer Abordnung des Musikvereins Todtmoos-Weg, wurde „Maria von Todtmoos“ unter dem Beifall der Gäste enthüllt.