Das Wutachtal wird für die Blumberger Bahnbetriebe und die Stadt Blumberg immer wichtiger. Grund ist der zunehmende Schülerverkehr auf der Schienenstrecke, welche die Stadt Blumberg seit 1977 gepachtet hat. Jetzt sind drei neue Haltepunkte geplant: in Horheim und Ofteringen sowie im Stühlingen-Eberfingen.

„Ziel ist es, in den nächsten vier Jahren die Strecke so weit zu ertüchtigen, dass ein Zug sie statt mit Tempo 30 mit 80 Stundenkilometern befahren kann“, umreißt der Geschäftsführer der Bahnbetriebe Blumberg, Christian Brinkmann, das mittelfristige Ziel. Einige Bahnübergänge seien technisch noch nicht gesichert. Derzeit ist Brinkmann dabei, die für die Bahnübergänge nötigen Kreuzungsverträge mit den Straßenbaulastträgern, also der Stadt Stühlingen, der Gemeinde Wutöschingen und dem Land abzuschließen.
Anfänge als Museumsbahn
Nach dem Start als reine Museumsbahn zwischen Blumberg-Zollhaus und Weizen folgten strategische Erweiterungen. So kaufte die Stadt Blumberg die 16 Kilometer Schienenstrecke von Blumberg bis Hintschingen, wo die Trasse in die Schwarzwaldbahn (Offenburg-Konstanz) mündet. Nach Westen pachtete die Stadt schon unter Bürgermeister Clemens Stahl (1990 bis 2001) die 20 Schienenkilometer zwischen Weizen und Lauchringen für 25 Jahre. Nun wurde der Pachtvertrag bis 31. Dezember 2033 verlängert.
Die Schülerzüge
Erster Schritt war 2013 der Bau eines Bahnsteigs in Wutöschingen, um Schülerzüge von Waldshut bis Wutöschingen fahren zu lassen. Die dortige Alemannenschule als Gemeinschaftsschule wird auch von Schülern aus Waldshut besucht. In einem zweiten Schritt wurde der Bahnhaltestelle Eggingen reaktiviert.
Die Taktung
Im bisher dritten Schritt wurde in Stühlingen ein Haltepunkt an der Realschule gebaut. Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2019 fahren die Schülerzüge von Waldshut bis Stühlingen. An Schultagen verkehren nach Angaben von Christian Brinkmann mittlerweile vier Zugpaare; außerdem in der Saison der Museumsbahn an Sonn- und Feiertagen zwei Zubringer-Zugpaare nach Weizen.
„Seit 2018 haben wir jährlich rund 250.000 Euro in die Sanierung des Oberbaus gesteckt; 75 Prozent davon sind Landeszuschüsse. 2019 kamen für zwei Bahnübergangs-Sicherungsanlagen noch mal rund 350.000 Euro und für den Haltepunkt Stühlingen rund 160.000 Euro dazu“, sagt Christian Brinkmann. Auch hier gab es Zuschüsse von Kommunen und Land.
Ziel ist Kostendeckung
Bei einem Trassenpreis von derzeit 6,40 Euro pro Zug-Kilometer und rund 28.000 Zugkilometern erlöst die Untere Wutachtalbahn laut Christian Brinkmann rund 179.000 Euro jährlich. Der Geschäftsführer betont: „Die Bundesnetzagentur genehmigt unsere Trassenpreise. Nach deren Vorgabe dürfen diese nur so hoch sein, dass die Kosten gedeckt werden und wir noch einen kleinen Gewinn machen.“