Die Behelfsbrücke, die bei der Spedition Heine über den Ehrenbach in den Ortsteil Weizen führt, wurde 2018 errichtet. Die baufällige alte Brücke an der Buchwaldstraße wurde nämlich vom TÜV als nicht mehr befahrbar eingestuft und musste folglich saniert werden. Um weiterhin den Verkehrsfluss nach Weizen zu gewährleisten, wurde die Behelfsbrücke errichtet, so konnte die Buchwaldstraßen-Brücke in aller Ruhe abgerissen und neu aufgebaut werden. Seit Mai sind die Bauarbeiten an der Brücke abgeschlossen und der Verkehr kann wieder auf geregeltem Weg nach Weizen fließen – die Behelfsbrücke ist überflüssig geworden.
„Eigentlich hätte die Behelfsbrücke schon vor einigen Wochen zurückgebaut werden sollen. Unsere Brückenbau-Spezialisten wurden allerdings zu diesem Zeitpunkt im Katastrophengebiet im Ahrtal benötigt“, sagt der stellvertretende THW-Ortsbeauftragte Alexander Maus. Die Flut im Sommer hat vor allem im rheinland-pfälzischen Landkreis Ahrweiler große Schäden angerichtet. Aus Waldshut-Tiengen waren gemäß Alexander Maus auch fünf THW-Mitglieder für eine Woche aufgrund des dortigen Hochwassers im Einsatz: „Sie haben im Bereitstellungsraum am Nürburgring – das war quasi das Logistikzentrum – die Anforderungen an die Hilfsgüter wie Werkstoffe verantwortet.“
Der Bedarf gerade im Ahrtal ist noch immer enorm: Die Infrastruktur ist vom Hochwasser stark geschädigt, unzählige Straßenbrücken wurden zerstört. Deshalb wird nun auch die Behelfsbrücke aus Weizen einen neuen Einsatz im Katastrophengebiet finden. Zumindest einige Brückenkomponenten wurden am vergangenen Samstag bereits abgebaut: Die Asphalt-Auflagen wurden nach einer Hochdruck-Reinigung von der Brückenkonstruktion entfernt und abmontiert. „Da einige Schrauben Wind und Wetter ausgesetzt waren, mussten wir den Schneidbrenner zur Hilfe nehmen“, erzählt Maus.

Neben Helfern des Waldshut-Tiengener Ortsverbands und aus Kirchheim unter Teck waren vor allem die Brückenbau-Spezialisten des THW-Ortsverbands Müllheim (bei Freiburg) im Einsatz, welche die Behelfsbrücke 2018 montiert haben. Das THW ist nämlich nach Kompetenzen organisiert, jede Ortsgruppe hat eine eigenes Fachgebiet und die Müllheimer Gruppe ist für Brückenbau zuständig. Nach vier Stunden war der Einsatz beendet und die Brückenkomponenten konnten abtransportiert werden. „Wo genau die Brücke zum Einsatz kommt, wissen wir nicht. Sie wird vorerst in einem Logistiklager untergebracht“, erklärt Maus. Auch Stühlingens Bürgermeister Joachim Burger freut sich, dass die Brücke, die „uns in Weizen sehr stark bei den Bauarbeiten geholfen hat, nun dort zum Einsatz kommt, wo man sie benötigt“.