Ingrid Böhm-Jacob

Das Thema Müll setzt Emotionen frei. Denn, was da so alles am Straßenrand rumsteht und liegt, bereitet meist keine Freude. So beflügelt das Thema Abfall auch neue Konzeptvorschläge in der Kommunalpolitik.

Nachdem vor einigen Tagen die Nachricht für Furore sorgte, dass kurz vor dem Sperrmülltermin in Degerfelden die üblichen Mülltouristen mit Transitwagen von der Polizei belangt wurden und sie das Einsammeln von Gegenständen ohne Gewerbeerlaubnis auch teuer zu stehen kommt, wird nun auch im Ratsrund darüber diskutiert, wie sich die „fahrenden Händler“, wie sie Gustav Fischer nennt, in den Griff bekommen lassen. Im Degerfelder Fall hat eine Anzeige bei der Polizei Abhilfe gebracht.

Unabhängig von diesem Phänomen beschäftigt auch der wenig erfreuliche Anblick von Resten, die tagelang am Straßenrand gammeln, weil sie niemand abholt, wie Alfred Winkler weiß. Sein Vorschlag für eine konstruktive Lösung: Die Stadt soll den Landkreis, der für die Abfallwirtschaft zuständig ist, auffordern, das Sammelsystem zu ändern. Sein Wunsch ist ein Modell, bei dem Sperrmüll nur nach Anmeldung und dann kostenpflichtig entsorgt wird, denn „die Müllsituation wird von Jahr zu Jahr schlimmer“.

Außerdem koste das Nachräumen die Stadt Geld. In die gleiche Kerbe schlug Paul Renz: „Es sieht grausam aus“, so sein Fazit, weil sich keiner verantwortlich fühle. Sein Appell, Sperrmüll nur noch gegen Bezahlung abholen. Ewald Lützelschwab (FWV) indes ist überzeugt, dass meistens die Hausmeisterdienste aufräumen. Obwohl Müllentsorgung keine städtische Aufgabe ist, wird der Oberbürgermeister die Initiative ergreifen.