Im Neubaugebiet Auf Leim in Murg hat Energiedienst kürzlich sein Kaltes Nahwärmenetz mit der Inbetriebnahme der ersten Wärmepumpe fertiggestellt. Mit dem Wärmenetz können im Gebiet liegende Gebäude künftig klimaschonend mit Wärme und Kälte versorgt werden. Weitere Projekte dieser Art sollen am Hochrhein folgen.
Kalte Nahwärme
Zur offiziellen Inbetriebnahme der ersten Wärmepumpe kamen am Montag Vertreter von Energiedienst und Bürgermeister Adrian Schmidle zusammen und gratulierten dem ersten Anschlussnehmer zum Anschluss an das Kalte Nahwärmenetz, teilt Energiedienst mit. „Das kalte Nahwärmenetz ist eine Investition in die Zukunft der Gemeinde Murg, denn es stellt eine klimaschonende und CO2-freie Wärmequelle dar. Damit setzen wir ein klares Zeichen, dass Murg die Wärmewende aktiv angeht“, wird Murgs Bürgermeister Adrian Schmidle zitiert.
Projektleiter Stefan Schlachter von Energiedienst hob zudem die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde hervor: „Wir danken der Gemeinde, dass sie mit uns das Projekt entwickelt und realisiert hat. Umso mehr freuen wir uns über das große Interesse am neuen Nahwärmenetz, welches wir auch heute gemeinsam mit der Gemeinde in Stuttgart beim Contracting-Kongress der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg vorstellen durften. Der erste Anschluss ist in Betrieb, weitere sind bereits fest eingeplant.“
So funktioniert die Nahwärme
Über 33 Sonden, die jeweils 160 Meter in die Tiefe ragen, wird im neuen Wohngebiet Auf Leim dem anstehenden Granitgestein Wärme entzogen. Die Sonden selbst sind über Verteilschächte an ein Ringleitungssystem angeschlossen. Ein Wasser-Glykol-Gemisch nimmt die Wärme über die Sonden auf. Von der Hauptleitung abgehend führen weitere Leitungen als Hausanschlüsse auf die Baugrundstücke. Die Wärmepumpen erzeugen schließlich unter Einsatz von Strom mit sehr hoher Effizienz Warm- und Heizwasser für die Gebäude.
„Kommt der Strom für die Wärmepumpe auch noch von einer PV-Anlage auf dem Dach beziehungsweise aus Ökostrom, lassen sich die CO2-Emissionen für die Heizung sogar auf null senken“, sagt Stefan Schlachter.
Auf Leim werden insgesamt rund 50 Einzel- und Mehrfamilienhäuser mit Nahwärme versorgt. Die Gemeinde Murg hat vom Land 110.000 Euro Zuschuss für das Kalte Nahwärmenetz Auf Leim erhalten. Das Nahwärmenetz im Murger Baugebiet ist eines von fünf Projekten in Baden-Württemberg, die durch das Landesförderprogramm „Energieeffiziente Wärmenetze“ gefördert wurden.