Daniel Gramespacher

Konzentrierte sich der Zweckverband Regio-S-Bahn (ZRL) seit 2001 zunächst auf die Wiesental- und Gartenbahn (Lörrach-Zell und Lörrach-Weil am Rhein), setzt er sich inzwischen für eine bessere Infrastruktur und Bedienqualitat auf allen Bahnstrecken im Kreis Lörrach ein, also auch an Hoch- und Oberrhein sowie im Kandertal. In der jüngsten Verbandsversammlung gab Nina Gregotsch, stellvertretende Dezernentin für Mobilität im Landratsamt, einen Sachstandsbericht.

Oberrhein-/Rheintalbahn

Der viergleisige Ausbau im Rheintal befindet sich demnach im Planfeststellungsabschnitt 9.2. (Weil am Rhein-Haltingen) im Zeitplan. Im April wurde in Haltingen ein Fußgängersteg eröffnet.

Voraussichtlich 2022, bestätigte Gregotsch die Einschätzung des Weiler Bürgermeisters Rudolf Koger, dürften die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Im Abschnitt 9.0 (Müllheim-Auggen) ist der Beschluss zur Planfeststellung mit der Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtes rechtskräftig. Hier sind Nachplanungen notwendig wegen des erhöhten Lärmschutzes, wie ihn der Projektbeirat beschlossen hat. Baubeginn dürfte 2019 sein; die Inbetriebnahme ist für 2025 geplant.

Erst dann ist ein verbesserter Nahverkehr möglich. Weiter in Planung ist eine niveaufreie Verknüpfung in Hügelheim, damit der Güterverkehr durch den Katzenbergtunnel geführt werden kann.

Hochrheinbahn

Ende November seien die anliegenden Städte und Gemeinden über den aktuellen Planungsstand bei der Elektrifizierung der Hochrheinstrecke zwischen Basel und Erzingen informiert worden, berichtete Gregotsch. 2017 wurde der Vertrag für die Leistungsphasen 3 und 4, also die Entwurfs- und Genehmigungsplanung samt Kostenberechnung unterzeichnet. Diese Planungen seien angelaufen. Die Deutsche Bahn bereite zudem Ausschreibungsunterlagen für eine vertiefte Planung vor.

Kandertalbahn

Das Landratsamt hat die Kandertalbahn, die derzeit als Museumsbahn betrieben wird, beim baden-württembergischen Verkehrsministerium als mögliche Reaktivierungsstrecke gemeldet. Im Haushalt 2019 des Landkreises sind 60 000 Euro eingestellt für Studien und Gutachten zur Reaktivierung. Die Kreisverwaltung ist beauftragt, in einer öffentlichen Sitzung der Kreistagsgremien das Potenzial und die Umsetzungschancen einer Reaktivierung zu beleuchten und dabei externen Sachverstand hinzuzuziehen. Voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2019 soll ein Raumkonzept vorliegen, das die Stadt Kandern mit den Gemeinden des Kandertals erstellt. Es zeigt die Siedlungsentwicklung auf, was Einfluss auf das Kosten-Nutzen-Verhältnis einer S-Bahn hat.

Die Arbeitsgruppe Kandertal-S-Bahn mit Kreisräten und Vertretern der Kommunen zwischen Malsburg-Marzell und Weil am Rhein trifft sich erstmals im Februar.