In Basel erfreut sich das Rheinschwimmen seit Jahren wachsender Beliebtheit. Ungefährlich ist das Baden im Bach, wie in die Basler verharmlosend sagen, aber nicht. Immer wieder kommt es zu Zwischenfällen, zuletzt am Dienstag, oder sogar zu tödlichen Unfällen. Denn der Fluss hat seine Tücken. Das Gesundheits- und das Sicherheitsdepartement des Kantons geben in einer Mitteilung Hinweise, die es zu beachten lohnt, damit das Schwimmen im Rhein ein Vergnügen bleibt.
- Unterkühlt, aber unverletzt: Am Dienstag kurz nach 21.30 Uhr sind eine 45-jährige Schwimmerin und ein 43-jährige Schwimmer im Rhein in Schwierigkeiten geraten, wie das Justiz- und Sicherheitsdepartement am Mittwoch mitteilte. An der Anlegestelle St. Johann auf der Großbasler Seite hielten sie sich an einer Kette fest und riefen um Hilfe. Umgehend wurde eine Wasserrettung eingeleitet. Ein Feuerwehrmann konnte die Frau und den Mann nacheinander schwimmend zum Steg bringen. Laut Mitteilung waren die beiden in Notlage geraten, weil sie die starke Strömung und die Wassertemperatur unterschätzt hatten. Letztere betrug am Mittwochmorgen laut Bundesamt für Umwelt 19,7 Grad.
- Nur für geübte Schwimmer: Als Fließgewässer ist der Rhein grundsätzlich nur für gute Schwimmer geeignet. Nicht zuletzt deshalb sind Schwimmhilfen jeglicher Art, also Luftmatratzen oder Gummiboote, verboten. Die Strömung kann rasch an den Kräften zehren. Festgemachte Boote, Bojen und Brückenpfeiler bergen unter der Wasseroberfläche Gefahren.
- Achtung, Schiffe! Besonders die großen Schiffe können einem Schwimmer nicht ausweichen. Die Sicht des Kapitäns ist eingeschränkt und es gilt genügend Abstand von den Schiffen zu halten. Generell wird empfohlen, nicht in den Schifffahrtsrinnen zu schwimmen. Auffallende Farben beim Schwimmsack, der Badekappe oder der Badekleidung helfen, gesehen zu werden.
- Hafen und Schleusen sind tabu: Ein besonderes Augenmerk ist auf die für Schwimmer gesperrten Zonen zu legen. Vor der Schleuse in Birsfelden und in allen Hafengebieten herrscht ein absolutes Badeverbot. Neben diversen Hindernissen unter der Wasseroberfläche stellen die manövrierenden Schiffe eine große Gefahr dar. Die empfohlenen wie auch die gesperrten Schwimmzonen sind auf der Internetseite der Kantonspolizei und auf Plakaten ersichtlich.
- Was im Notfall zu tun ist: Sollte ein Schwimmer in Not geraten, sollen beobachtende Personen Rettungsmittel zuwerfen. Am Rheinufer stehen Rettungsringe bereit. Sie sollen unter Telefon 117 Hilfe anfordern und sich selbst nicht in Gefahr bringen.
- Qualität des Wassers: Klimatische Bedingungen sowie die Größe eines Flusses und dessen Strömungseigenheiten haben Einfluss auf die Qualität des Wassers. Eine eher bessere Flusswasserqualität ist zu erwarten bei Schönwetterperioden; die UV-Strahlen der Sonne töten Bakterien an der Wasseroberfläche ab. Je höher der Wasserstand ist, desto besser können sich Schmutz und andere Einträge verdünnen. Heftige Gewitter und intensive Regenfälle führen durch das Schwemmwasser und die Aufwühlungen zu einer eher abnehmenden Wasserqualität. Das Kantonale Laboratorium misst die Wasserqualität des Rheins, der Birs und der Wiese in Basel regelmäßig. Anfang Juni hat das Kantonslabor 2019 erstmals die mikrobielle Wasserqualität bestimmt. Da die Proben nach einigen sonnigen Tagen entnommen wurden, war die Qualität wie erwartet gut.